Hockey: Für Olympia lässt Schulte den Job sausen
Der Keeper des CHTC scheut keine Opfer, um in Peking die Nummer eins im deutschen Tor zu sein.
<strong>Krefeld. Christian Schulte hatte es nach dem 15:5 des Crefelder HTC gegen den Düsseldorfer SC in der Hallenhockey-Bundesliga eilig. Der Krefelder Torhüter hatte ebenso wie sein Nationalmannschaftskollege Matthias Witthaus das Ticket für Malaysia bereits in der Tasche. Von der Kurt-Tucholsky-Halle ging es im Eiltempo zum Düsseldorfer Flughafen. Von dort nach Frankfurt, wo Nationaltrainer Markus Weise seine 20 Auserwählten empfing, die am Sonntagabend die Reise zur Champions-Trophy nach Kuala Lumpur antraten. Für Deutschland ist dieses Turnier eine wichtige Standortbestimmung und so etwas wie eine Generalprobe vor dem Olympia-Qualifikationsturnier vom 5. bis 13 April 2008 in Japan. Für Christian Schulte ist dieses Turnier besonders wichtig. "Ich will unbedingt nach Peking und an den olympischen Spielen teilnehmen. Dafür war und bin ich bereit, Opfer zu bringen", sagt der 32-Jährige, der bereits 107 Länderspiele auf dem Buckel hat. Trotz des Rückschlags 2006, als die Nationalmannschaft zwar Weltmeister wurde, doch der damalige Bundestrainer Bernhard Peters den seit elf Jahren zum Kader des Nationalteams zählenden Schulte zum Ersatzkeeper degradierte und dem Berliner Uli Bubolz den Vorzug gab, rappelte sich Schulte hoch und überzeugt seither durch Leistung. Dies um so mehr, als vor acht Monaten Markus Weise das Amt des Bundestrainers übernahm. Allerdings war die seit Monaten andauernde Dreifachbelastung (Beruf, Hockey-Bundesliga sowie Nationalmannschaft) einfach zu viel des Guten. Schulte: "Ich musste mich entscheiden. Da mein Arbeitgeber keine Halbtagsstelle anbieten konnte, musste ich kündigen. Denn mein sportliches Ziel heißt Olympia und hat derzeit absoluten Vorrang."
Christian Schulte ist auf der Suche nach einer Halbtagsstelle
Seit Monaten trainieren die Nationalspieler viermal in der Woche. Dazu kommen zahlreiche Drei-Tage-Lehrgänge und so ganz nebenbei noch das Training beim Crefelder HTC. "Das schlaucht ganz schön, doch dennoch hätte ich gerne eine Halbtagsbeschäftigung in meinem Beruf", sagt Schulte, der zuletzt als Unternehmensberater für den strategischen Vertrieb tätig war.
Geboren: 17. August 1975 in Neuss
Beruf: Unternehmensberater
Erfolge: Welt- und Europameister (Halle/Feld), Olympia-Bronze 2004 in Athen; Deutscher Feldhockeymeister 2006 und Hallenmeister 2007, dazu Europapokalsieger 2007 (Feld)