KFC: Wiesinger muss umbauen

Der Ausfall von Mario Erb zwingt den Uerdinger Coach in der Defensive zum Umdenken. Zudem ist Maximilian Beister angeschlagen.

Foto: Andreas Bischof

Schnee war über Nacht gefallen. Das macht die Arbeit für den KFC Uerdingen in diesen Tagen nicht einfach. Trainer Michael Wiesinger setzte das Morgentraining ab, ließ seine Spieler erst um 14 Uhr antreten. Da lag der Schnee noch auf dem Kunstrasen an der Grotenburg. Umplanen, improvisieren. Auch mal nur eine Laufeinheit einlegen, wenn es sein muss, sagt Wiesinger im Vorfeld der Regionalliga-Partie bei der SG Wattenscheid am Sonntag. Das Spiel ist live bei Sport1 im Fernsehen zu sehen.

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Der Cheftrainer und sein Stab sind in den ersten Wochen des Jahres gefordert. Der 45-Jährige sagt: „Die Wetterumschwünge machen uns das Leben schwer. Aber so geht es vielen Gegnern. Wir müssen immer die Spannung halten, die absolute Konzentration und flexibel sein.“ Doch damit nicht genug. Da Kapitän Mario Erb am Sonntag in Wattenscheid wegen seiner Roten Karte aus dem Pokalspiel gegen Oberhausen gesperrt ist, muss Wiesinger auch in der Innenverteidigung umdenken.

Wer übernimmt die wichtige Position neben Christopher Schorch? Erb, 18 Einsätze bisher in der Saison, ist eine feste Größe. Am 1. Dezember gegen den Bonner SC fiel Erb wegen einer Gelbsperre erstmals aus. Damals rückte Patrick Ellguth ins Team. Auch für Sonntag dürfte Ellguth erste Wahl sein. Wiesinger sagt aber auch: „Ich habe ein oder zwei Varianten im Kopf. Es könnte auch eine Dreierkette werden.“

Also vielleicht mit Schorch, Ellguth und Dorda in der letzten Reihe — und Alexander Bittroff und Dennis Chessa als Außenspieler, die im Rückzugsverhalten dann eine Fünferkette bilden würden. Doch nicht nur diese Baustelle muss Wiesinger schließen. Am Mittwoch knickte Maximilian Beister im Training um. Eine Untersuchung brachte eine Kapselverletzung im Sprunggelenk ans Licht. Beister hatte zuletzt mit Florian Rüter gegen Oberhausen gestürmt und die Hackordnung im Angriff verändert. Doch nun ist Beister angeschlagen. Wiesinger: „Wir müssen sehen, was das Beste für die Mannschaft ist. Wir kommen über das Kollektiv. Wir werden jeden brauchen.“

Marcel Reichwein und Lucas Musculus kam zuletzt gegen Oberhausen nur die Joker-Rolle zu. Reichwein, der in der Hinserie Stammkraft war, sagte zur neuen Situation: „Der Trainer braucht sich nicht zu rechtfertigen. Der Konkurrenzkampf ist groß. Wir haben die Mittel, um nachzulegen. Man muss sich täglich im Training anbieten und darf nicht nachlassen. Jede Qualität, die dazukommt, hilft uns.“ Rüter sieht Wiesinger weniger auf außen, als vielmehr in der Offensiv-Mitte, als Spitze oder hängende Spitze: „Er braucht seine Freiräume und sucht noch das letzte Erfolgserlebnis. Er arbeitet hart.“