Fechten Zwei Krefelder Fechter bei der EM

Krefeld · Paul Veltrup und Keanu Nagel messen sich auf internationalem Parkett.

Paul Vetrup (r.) traf bei den Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires auf den späteren Olympiasieger Davide di Veroli. 

Foto: Augusto Bizzi/Deutscher Fechterbund

Ein Blick auf die deutschen Ranglisten der Degenfechter im Junioren- und Kadettenbereich zeigt deutlich: Die Hochburg dieser Disziplin ist inzwischen am linken Niederrhein beheimatet. Rang eins bei den U 20-Junioren belegt unangefochten Paul Veltrup vom Fechtclub Krefeld. Rang drei in der Altersklasse U 17 wird von Keanu Nagel behauptet, und Rang sechs belegt Tobias Krack. Die drei Schützlinge von Trainer Lajos Csire dürfen zur Mitte der Saison ausgesprochen stolz auf ihre Leistungen sein. Veltrup und Nagel fanden zudem erfreuliche Post in ihren Briefkästen: Die beiden Nachwuchs-Asse des FC Krefeld werden die deutschen Farben bei der Europameisterschaft in Foggia (Italien) vertreten. Vom 24. Februar bis zum 1. März ist die Stadt in Süditalien Schauplatz der kontinentalen Titelkämpfe.

Wieder vorgekämpft nach England-Aufenthalt

Die Arbeit von FCK-Chefcoach Lajos Csire sowie seines Trainerstabs wird damit doppelt belohnt. War es bislang stets Veltrup, der den Krefelder Verein verlässlich als Aushängeschild auf internationaler Bühne vertrat, so gesellt sich mit Nagel nun erstmals ein weiteres Talent hinzu. Der hoch aufgeschossene 16-jährige Warendorfer nimmt seit Monaten die wöchentliche Fahrt aus Westfalen nach Krefeld auf sich, um mit Csire an seinen fechterischen Fähigkeiten zu feilen. „Keanu ist ein ähnlich talentierter und ehrgeiziger Junge wie Paul Veltrup. Es macht großen Spaß, mit ihm zu arbeiten und seine Fortschritte zu beobachten“, sagt der Trainer.

Für Veltrup ist Nagel inzwischen ein starker Trainingspartner. Davon profitieren die beiden EM-Starter selbst, aber auch Junioren wie Krack und Sebastian Gehl, der sich nach einjährigem England-Aufenthalt wieder in die nationale Spitze vorgekämpft hat, konnten sich kontinuierlich verbessern. Sie alle landeten bei den Turnieren in Bratislava, Bonn, Belgrad, Riga, Luxemburg oder Osnabrück auf vorderen Plätzen und sammelten eifrig Punkte für die deutschen und europäischen Ranglisten.

Die meisten bisherigen Duelle verloren

Dabei ging Csire mit seinen Schützlingen wohl dosiert an die Arbeit. „Es gibt immer auch mal eine Verletzung oder Erkältung, die nicht zu verhindern ist. Wir haben sehr individuell trainiert, sinnvolle Pausen eingelegt. Dennoch ist es keine stressfreie Zeit für uns alle, da wir permanent auf unsere Ranglistenpositionen achten müssen. Schließlich schläft die Konkurrenz aus Tauberbischofsheim, Leipzig, Leverkusen oder Reutlingen nicht“, sagt der Sportliche Leiter der Krefelder.

In Foggia trifft Veltrup auf „alte Bekannte“, denn er war bereits in den Vorjahren bei kontinentalen Titelkämpfen am Start. Besonders die Duelle mit dem Italiener Davide di Veroli, der bei der EM Heimvorteil genießt, sind dem Grefrather in Erinnerung: „Es waren für mich persönlich bisher immer großartige Auseinandersetzungen. Ich habe zwar meist als Verlierer die Bahn verlassen, aber es war immer fair und freundschaftlich, wenn wir aufeinander getroffen sind“, sagt der Grefrather Abiturient. Olympiasieger Di Veroli gilt als haushoher Favorit bei der U 20-Europameisterschaft.