Fußball Landesliga: VfB hat keine Kraft mehr für Aufholjagden

Der VfB Uerdingen ist am Mittwochabend beim 1:6 in der Relegation gegen FSV Vohwinkel chancenlos.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Freud und Leid liegen im Sport oft ganz nah beieinander. Am Sonntag herrschte am Uerdinger Rundweg noch grenzenloser Jubel, als der VfB den Abstiegsgipfel gegen Teutonia St. Tönis gewann und sich in die Relegation rettete. Gestern war am Rundweg von dieser Freude nach 90 gespielten Minuten nichts mehr übrig. VfB-Spieler sackten nach der 1:6 (0:3)-Schlappe im Relegationsspiel gegen den FSV Vohwinkel Wuppertal da zusammen, wo sie beim Abpfiff standen. Die tolle Aufholjagd in der Liga, das gewonnene Abstiegsfinale am letzten Spieltag — alles umsonst. Die Uerdinger müssen nun doch den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten.

Dass nichts umsonst war, ließ VfB-Trainer Stefan Rex seine Spieler aber schnell spüren. Er machte die Runde, richtete sie auf und ließ keinen Zweifel daran, dass er bei aller Enttäuschung über den verpassten Klassenerhalt doch vor allem eins ist: stolz auf seine Mannschaft. Die hatte sich diese Relegations-Chance erst im Endspurt erkämpft. Aber eben dieser Kampf war auch Teil des Problems gegen Vohwinkel. „Die letzten Wochen waren kräftezehrend. Das hat man der Mannschaft angemerkt. Über die ganze Saison haben sie aber toll gekämpft“, so Rex.

Kampf und Biss zeigten am Mittwoch gerade in der Anfangsphase aber vor allem die Wuppertaler. Chancen erspielten die Gäste sich auch. Drei Treffer in den ersten 24 Minuten erwiesen sich für ausgelaugte Uerdinger als zu schwerer Rucksack. „Die frühen Tore haben uns das Genick gebrochen“, sagte Rex. Vor der Pause kamen die Uerdinger zwar zu guten Gelegenheiten, aber Gürhan Ger und Daniel Friesen blieb der Jubel verwehrt. Da half es auch nichts, als Rex nach dem Wechsel in der Abwehr auf Dreierkette umstellte sowie nach und nach alles an Offensivkraft einwechselte, was die Ersatzbank so hergab.

Im Gegenteil — die Gäste erhöhten auf 4:0 und beantworteten das zwischenzeitliche 1:4 durch Alexander Haybach (76.) nur zwei Minuten später mit ihrem fünften Treffer. Das Tor zum 6:1-Endstand durch den Wuppertaler Toni Musto kurz vor Abpfiff mag des Schlechten etwas zu viel gewesen sein, aber das spielt in einem Relegationsspiel letztlich keine Rolle. Der Abstieg war da schon besiegelt, und die Uerdinger müssen nun in der Bezirksliga einen neuen Anlauf nehmen. Für Statistiker: Sandro Avanzato und Tim-Philipp Schättler trafen für den FSV jeweils doppelt, Tristan Wirtz einmal.