21-jährige Krefelderin Lea Schüller vor WM-Viertelfinale: „Wir werden uns steigern“

Nach ihrem Tor gegen Nigeria ist die Krefelderin Lea Schüller auch eine Kandidatin für die Startelf im WM-Viertelfinale.

Die Krefelderin Lea Schüller, hier in Aktion mit Nigerias Chinwendu Ihezuo, traf beim Sieg der deutschen Nationalmannschaft zum 3:0-Endstand.

Foto: dpa/Laurent Cipriani

Lea Schüller musste sich mit den Bildern und Videos begnügen, die ihre Teamkolleginnen ins Internet gestellt und via Messenger verschickt hatten. Laute Schlagermusik dröhnte nach dem Sieg gegen Nigeria aus den Boxen der deutschen Kabine. Ausgelassene Stimmung nach dem 3:0-Erfolg gegen Nigeria. „Ich musste zur Dopingkontrolle, deshalb konnte ich nicht dabei sein. Aber was ich auf den Bildern gesehen habe, sah schon ziemlich gut aus“, sagt die Krefelderin. Dabei hätte die 21-Jährige durchaus aus das Zeug zur Hauptattraktion der Kabinenparty gehabt. Erster WM-Startelfeinsatz, erstes WM-Tor, Viertelfinale: „Ich habe mich riesig gefreut, bei einem WM-Spiel in der Startaufstellung zu stehen“, sagt Schüller.

Durch die Dopingprobe vom Kabinenfest abgehalten, gab es für Schüller nach dem Spiel am Abend aber einen schönen Ausklang im familiären Kreis. „Wir haben uns total über den Einzug ins Viertelfinale gefreut. Gefeiert haben wir auch ein bisschen, aber am Abend dann mit den Familien zusammengesessen und auch regeneriert.“ Die Familie gibt der Krefelderin Halt, kommt aber nur zu Spielen und ist nicht die gesamte Zeit mit dem Tross der Nationalmannschaft unterwegs. Nach dem Erfolg im Achtelfinale ist klar: Die Reise für Lea Schüller und ihr Team geht weiter.

Im Viertelfinale wartet ein „richtig harter Brocken“

Der Fokus der DFB-Frauen liegt jetzt auf dem Viertelfinale am kommenden Samstag in Rennes (18.30 Uhr). Gegner dort könnten Schweden oder Kanada sein (Montag, 24. Juni, 21 Uhr). Zwei richtig harte Brocken. „Einen Favoriten habe ich da nicht, aber es wäre schon gut, wenn eine europäische Mannschaft vor dem Viertelfinale rausfliegen würde. Auf dem Weg zum Titel müssen aber ohnehin jede Mannschaft schlagen. Wir werden uns weiter steigern im Turnierverlauf, da bin ich mir sicher“, sagt Schüller über die möglichen Gegner.

Bis zum Spiel um den Einzug ins Halbfinale am Samstag steht Erholung auf dem Plan der Mannschaft von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg. „Das ist wichtig und tut gut. Aber ab Dienstag beschäftigen wir uns dann mit dem kommenden Gegner“, sagt Schüller. Ob sie im Viertelfinale erneut in der Startelf stehen wird, bleibt wohl bis zum Spieltag selber offen. „Es ist WM, man ist bei jedem Spiel fokussiert. Egal ob man von der Bank kommt oder von Beginn an auf dem Rasen steht“, findet Schüller. Ihrer Trainerin dürfte diese Einstellunge gefallen.

Schüller lobt Sturmkollegin Alexandra Popp

Bereits vor der Weltmeisterschaft hatte Lea Schüller im Gespräch mit unserer Redaktion betont, die Joker-Rolle im Team gerne annehmen zu wollen. An der Seite von Kapitänin Alexandra Popp, die gegen Nigeria ihr 100. Länderspiel im Trikot der deutschen Nationalmannschaft absolvierte, gelang der 21-Jährigen jedoch ein überzeugender WM-Startelf-Auftritt. Popp traf beim 3:0-Sieg – ebenso wie Schüller. „Wir reden viel, sie (Alexandra Popp, Anm. d. Red.) ist eine große Hilfe für mich auf dem Platz und gibt mir Anweisungen – aber auch für den Rest der Mannschaft ist sie auf und neben dem Platz unheimlich wichtig.“