3. Liga Jan Kirchhoff trifft viele alte Bekannte beim KFC Uerdingen wieder
Krefeld · Der 28-jährige Jan Kirchhoff soll beim KFC Uerdingen Führungsspieler auf dem Platz sein. Für den Defensivspieler ist die 3. Liga Neuland.
Es ist ja nicht so, dass Jan Kirchhoff in eine Gruppe voller Fremder gestoßen wäre, als er am Donnerstag seine ersten Übungen unter KFC-Trainer Heiko Vogel absolvierte. Ein paar bekannte Gesichter vergangener Tage aus gemeinsamen Zeiten hat der 28-Jährige ausgemacht bei der ersten Begegnung mit seiner neuen Mannschaft. Da wäre zum einen Maximilian Beister, den er noch aus der U21-Nationalmannschaft kennt, aber auch René Vollath und Mario Erb. Mit beiden spielte er schon einmal in der U18-Auswahl zusammen.
Lange her, aber doch wiedererkannt. Adriano Grimaldi kennt er noch aus Mainzer Zeiten, wo er von 2007 bis 2013 auflief, ehe Kirchhoff dem Lockruf des FC Bayern München folgte. Seinem Ruf als hoffnungsvoller Nachwuchsmann sei Dank.
Pep Guardiola zählte nicht mehr auf den Defensivspezialisten
Dass seine Laufbahn jedoch nicht weiter steil nach oben ging, weil er auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte und unter dem strengen Lehrmeister Pep Guardiola dann nicht mehr Fuß fasste, das ist die andere Seite der Karriere Kirchhoffs gewesen bis heute. Er wurde zum FC Schalke 04 verliehen, später wanderte er nach England aus, spielte in der Premier League für Sunderland und die Bolton Wanderers, war aber zwischendurch auch immer mal wieder mehrere Monate vereinslos. Gedanken an ein vorzeitiges Karriereende während dieser Phase gestand er im Januar im Interview mit dem Kicker ein, bevor er sich dem Zweitligisten 1. FC Magdeburg anschloss.
Heute sagt er: „Es war eine Zeit mit vielen Verletzungen. Ich wollte einfach wieder gut Fußball spielen. Ich bin ja noch relativ jung. Mein Körper gibt noch nicht auf. Ich will Spaß am Fußball haben. Ich bin noch zu ehrgeizig, um aufzuhören.“ Beschwerden hat Kirchhoff keine mehr. Er kann und will wieder voll loslegen.
„Ich habe hier auf zwei bis drei Jahre Planungssicherheit“
Der Schritt in die 3.Liga ist für ihn kein Makel: „Ich habe hier auch zwei bis drei Jahre Planungssicherheit. Der Trainer hat mich begeistert. Wir kannten uns aus Münchner Zeiten. Ich schätze seine Art. Das passt sehr gut zu mir.“ Vogel sei eine „begeisternde Persönlichkeit, die viel Energie ausstrahle“, lobt der Defensivmann Kirchhoff.
Der KFC-Trainer hatten seinen neuen Schützling als „Wunschspieler“ bezeichnet. Der 28-Jährige kommt als Innenverteidiger oder defensiver Mittelfeldspieler in Betracht. „Er bringt eine hohe Vielseitigkeit mit, kann nicht nur eine Position spielen. Er sorgt für Stabilität, kann Brände löschen“, sagt Vogel. Kirchhoff, das sei ein „Gewinnertyp.“
Die ersten Tage hat er schon miterlebt im Trainingsalltag und sagt: „Ich bin gut aufgenommen worden. Wir machen ein gutes Training, das Spaß macht.“ Mit der 3.Liga hat der Defensivspieler noch keine Berührung gehabt. Die Endphase der Saison, als er mit dem 1. FC Magdeburg um den Klassenerhalt in Liga zwei kämpfe, habe er aber näher verfolgt, sagt er. Gespielt aber hat er in der Klasse noch nicht. Kirchhoff weiß, worauf es ankommt, wenn man oben mitspielen will: „Es ist eine enge Liga. Es gibt keinen festen Favoriten. Man braucht einen Lauf.“ Zum ersten Testspiel in dieser Saison, am heutigen Samstag, wird Kirchhoff mit aufbrechen. Um 15.30 Uhr ist das Team von Heiko Vogel zu Gast beim Landesligisten 1. FC Mönchengladbach und will nach der ersten Trainingswoche eine erste Duftmarke setzen.