Galopp Mehr Geld bei Sieg- und Platzwetten

Krefeld. · Neuerungen treten in Krefeld am Sonntag zum Saisonauftakt der Galopper in Kraft.

Zuschauer geben ihre Wetten an den Geräten ein.

Foto: Klaus-Joerg Tuchel

Wenn am Sonntag um 10.50 Uhr das erste der vorgesehen sieben Rennen bei der Saisonpremiere auf der Krefelder Galopprennbahn startet, dann beginnt auch ein neues Zeitalter im Wettgeschäft. Es ist für die Besucher des „Ladies Day“ in Krefeld deshalb besonders interessant, weil das meist nur eingeschränkt fachlich orientierte Publikum besonders gern die populären und einfachen Sieg-und Platzwetten bevorzugt, statt der Zweier-Dreier- und Viererwetten mit höheren Quoten, aber auch deutlich größeren Schwierigkeitsgraden – allein schon beim Ausfüllen der Wettscheine.

Der deutsche
Galoppsport gleicht sich an

Eine der wesentlichen Änderungen sind die Angaben der Quoten auf den Monitoren nicht mehr für zehn Euro Einsatz, sondern für einen Euro. Also nicht mehr auf Sieg zum Beispiel 100:10, sondern 10:1. Damit gleicht sich der deutsche Galoppsport  international an. Es ist für langjährige Besucher schon ein Gewöhnungsprozess.

Wesentlich wichtiger sind die neuen Abzugsquoten bei den Sieg-und Platzwetten. Sie wurden auf 15 Prozent gesenkt – damit werden bis zu zehn Prozent weniger von den Einsätzen abgezogen wie bisher. Für die Wetter bedeutet das bei den Sieg-und Platzwetten eine deutlich höhere Auszahlung. Weitgehend ausgeschlossen sind damit Platzquoten, bei denen nur ein Geldwechseln und kein Gewinn stattfand, wenn alle Favoriten auf den ersten Plätzen ins Ziel einliefen. Die neuen Abzugsquoten wurden bereits bei den Winter-Rennen in Neuss und Dortmund getestet. Dazu Riko Luiking, der Geschäftsführer des für den Wettbetrieb zuständigen Unternehmens German Tote GmbH mit Sitz in Neustadt am Rübenberge bei Hannover: „Die Erfahrungen sind sehr positiv. Vor allem ist die Anzahl der Platzquoten von 1:1 drastisch zurückgegangen. Ich sehe darin einen Riesen-Erfolg, denn der Wetter sollte im Erfolgsfalle nicht nur sein Geld wiederbekommen, sondern auch etwas dazugewinnen. Es gab auch nicht mehr den Fall, dass die Platzwetten zurückgezahlt werden mussten, da für den Rennverein nicht genug vom Umsatz übrig blieb.“

Der „Wettpapst“ Luiking beobachtete bei Siegwetten vor allem im höheren Bereich (also bei Außenseitern)  deutlich höhere Quoten. „Bei Favoritenquoten sehen wir eine leichte Veränderung, trotzdem sind auch hier bessere Quoten aufgetreten. Wir hatten in Neuss und Dortmund einen sehr deutlichen Umsatzanstieg in der Sieg- und Platzwette.“

In etlichen Krefelder Rennen ist mit kleinen Feldern von sechs Pferden zu rechnen, damit auch mit nur zwei Platzquoten. In der Fortsetzung der großen Tradition gibt es wieder eines der beliebten Jagdrennen – auch mit einer sehr guten Beteiligung. Ohnehin sind zahlreiche Spitzentrainer am Sonntag präsent. An der Spitze der gern mit seinen Pferden in Krefeld laufende Champion Markus Klug und Henk Grewe, der 2018 sogar mehr Rennen als Klug gewann, für die Meisterschaft zählten aber nur die ersten Plätze in Deutschland.