Neuer Coach — alte Probleme
Dusko Bilanovic will mit der HSG Krefeld den Negativlauf stoppen. Beim Schlusslicht soll die Auswärtsbilanz aufpoliert werden.
Der Trainer ist ein neuer, doch die Probleme sind die alten bei Handball-Drittligist HSG Krefeld, wenn Dusko Bilanovic am Samstag um 20 Uhr in der Bremer Hinni-Schwenker-Halle gegen das Liga-Schlusslicht ATSV Habenhausen seine Premiere auf der Bank feiert. Fünf verletzte Spieler beklagt der HSG-Trainer. Zudem ist die Auswärtsbilanz mit 4:8-Punkten verheerend. Aber der 46-jährige Serbe ist optimistisch: „Vielleicht kann uns Abwehrchef Damian Janus unterstützen. Seine Rehabilitation macht große Fortschritte. Dennoch sind wir klarer Favorit, gilt es die negative Auswärtsbilanz von vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen zu beenden. Dafür hat die Mannschaft zu viel individuelle Klasse.“
Bilanovic wandelte in den vergangenen Tagen auf einem schmalen Grat. Zum einen wollte er angeschlagene Akteure wie Kapitän Marcel Görden und Spielmacher Simon Ciupinski nicht über Gebühr belasten. Auf der anderen Seite sieht Bilanovic die Notwendigkeit, sein Team gut einzuspielen: „Mein wichtigstes Ziel ist es, dahin zu kommen, dass jeder genau weiß, was er tut. Egal ist dabei, wer auf dem Feld steht, und individuelle Fehler sind tunlichst zu vermeiden. Bei meinem letzten Klub in Hennstedt habe ich das in knapp drei Monaten ebenfalls gut gelöst.“
Gegner Habenhausen, der zweimal zu Hause unentschieden spielte und nun den ersten Saisonsieg herbeisehnt, hat Bilanovic per Video eingehend studiert. Zudem nutzte der ehemalige Bundesligaprofi ein Trainingsspiel gegen den Regionalligisten Adler Königshof, um Spielabläufe zu testen. Mit Adler-Trainer Dirk Wolf will Bilanovic in Zukunft weiter kooperieren. Youngster Tim Wirtz, eigentlich halblinker Angreifer der Adler und Sohn von HSG-Boss Thomas Wirtz, wurde in den HSG-Kader befördert, nimmt nun den Platz von Timo Heuft ein, der den Klub verlassen hat.
Bilanovic verfolgt zudem einen präventiven Ansatz, will seine Spieler individuell stärken, damit es möglichst keine weiteren Verletzten gibt. In der Weihnachtspause sollen zudem neue Rückraumspieler getestet werden, die aber „sofort einsatzfähig sein müssen“, so Bilanovic.