KFC Uerdingen Oberliga: Spannung oben wie unten
Für den KFC geht es in der Oberliga nur um den Aufstieg, Fischeln will den souveränen Klassenerhalt. Der TSV Meerbusch muss am Ende zittern.
Krefeld. Siegeslust in Uerdingen, Abstiegsängste in Meerbusch. Und irgendwo dazwischen der VfR Fischeln — die Vorzeichen der drei Fußball-Oberligisten vor dem Start ins reguläre Spieljahr 2017 könnten unterschiedlicher kaum sein. Während es für den KFC Uerdingen an der Spitze um den Aufstieg geht, will der VfR Fischeln in den restlichen 15 Spielen die nötigen Zähler für den sicheren Klassenerhalt einfahren. Der TSV Meerbusch steckt dagegen bis zum Hals im Sumpf.
Am Sonntag stehen Auswärtsspiele an: Uerdingen gegen den abstiegsbedrohten SC Kapellen-Erft, Fischeln gegen Schlusslicht Hönnepel-Niedermörmter, der TSV muss nach Bocholt. Wer ist neu, was lief in der Pause gut, was muss besser werden? Die WZ nennt die Fakten:
Kai Schwertfeger und Oguzhan Kefkir verstärken die Pawlak-Elf. Der KFC-Trainer sagt: „Beide sind gut integriert.“ Negative Strömungen sind dem Coach in der Vorbereitung nicht aufgefallen: „Ein klares Nein.“ Dafür viel Gutes: „Das Team weiß, worum es geht. Wir heben nicht ab. Der Fokus liegt immer auf dem nächsten Gegner. Wir wollen unsere Qualitäten durchsetzen.“
Das souveräne 4:0 gegen Hilden im Nachholspiel vor zwei Wochen war dafür Zeugnis. In dieser Form geht an den Uerdingern, die fünf Punkte Vorsprung auf Schonnebeck haben, in diesem Frühjahr kein Weg vorbei. Automatismen, Überzahlspiel, die Konter, das Passspiel — alles wird noch einmal aufgefrischt.
Über den Gegner Kapellen sagt Pawlak: „Die Teams im Abstiegskampf müssen jetzt punkten. Sie können nicht mehr nur sagen: Gegen den KFC haben wir gut gespielt.“
Mittelstürmer Dominik Oehlers soll die Angriffe der Fischelner effizienter ins Ziel führen. Ansonsten baut Trainer Josef Cherfi auf das Personal der Hinrunde. Gerne wüsste der Coach selbst, wo sein Team nach sechs Wochen Training steht. Es gab immer wieder Ausfälle. Ein Test wurde sogar abgesagt. Defensiv offenbarte der VfR Lücken. Auch Cherfi, dem Philip Reichardt nach seiner Sperre wieder zur Verfügung steht, wird sich am Sonntag überraschen lassen müssen: „Wir haben nicht ein Spiel in der Formation gespielt, wie ich es gerne gehabt hätte.“ So habe die verkorkste Vorbereitung mit fast nur Test-Niederlagen noch etwas Gutes: „Wir haben keinen Grund, jemanden zu unterschätzen.“ Über den Gegner Hönnepel, jetzt wieder mit Trainer Georg Mewes, sagt er: „Der Tabellenplatz ist kein Maßstab. Mewes wird die alten Tugenden wieder aktivieren.“
In Angreifer Boran Sezen, den Defensiven Janik Roeber, Daniel Hoff, Mittelfeldmann Vincent Reinert und Schlussmann Asterios Karagiannis haben sich die Meerbuscher deutlich verstärkt. Das Team ist stabiler geworden, arbeitet im Verbund besser gegen den Ball — eine Grundvoraussetzung, um dem Keller zu entkommen — wenn auch noch nicht in höchster Konsequenz. Das eine oder andere Gegentor fällt immer noch zu viel. Trainer Wolfgang Jeschke sagt: „Wir müssen die Räume über 90 Minuten noch besser verdichten und die Chancen kaltschnäuziger nutzen. So viele bekommt man in der Oberliga ja nicht.“ Beim Tabellenfünften Bocholt spielen die Meerbuscher auf Sieg — was sonst. Vier Punkte sind es bis zum rettenden Ufer. Jeschke sagt: „Man kann an einem guten Tag gegen jeden Gegner in der Liga bestehen.“