Preussen: Neuanfang in der Kreisliga A

Nach dem Rückzug aus der Bezirksliga herrscht Optimismus am Appellweg.

Krefeld. Preussen Krefeld startet durch. In der neuen Fußballsaison versucht der Traditionsverein vom Appellweg in der Kreisliga A einen Neuanfang. Nach dem Rückzug aus der Bezirksliga im vergangenen Jahr soll nun wieder Kontinuität eintreten.

Fußballobmann Uwe Johannes, der seit acht Jahren die Geschicke der Kicker leitet, dämpft aber übertriebene Erwartungen, und seine Vorstellungen sind bescheiden: „Wir wollen uns in dieser Liga etablieren und nicht absteigen.“ Trainer des neuen A-Ligisten ist kein Geringerer als Werner Vollack, der 1985 als Torhüter mit dem FC Bayer Uerdingen den DFB-Pokalsieg errang.

Der Sportverein Preussen Krefeld hat eine große Tradition. Im Jahre 1855 wurde der Krefelder Turn- und Sportverein (KTSV) Preussen als eingetragener Verein gegründet und besteht aus den Abteilungen Badminton, Fechten, Fußball, Handball, Kanu, Leichtathletik, Schwimmen, Tischtennis, Turnen/Gymnastik. Rund 1000 Mitglieder kann der Verein aufweisen, die Fußballabteilung stellt mit mehr als 300 Mitgliedern einen großen Teil davon. In den 1990er Jahren erlebte die Fußballabteilung eine Renaissance. Zwischen 1992 und 1996 spielte man in der Oberliga Nordrhein, damals die dritthöchste und nach Gründung der Regionalliga 1994 die vierthöchste deutsche Spielklasse.

Danach ging es wieder abwärts. Erst unter Trainer Michael Hackfurt gelang 2007 der Aufstieg in die Landesliga, doch war der Abstieg nicht zu vermeiden. Von Oktober 2009 bis Mai 2012 trainierte der ehemalige Zweitliga-Stürmer von Rot-Weiß Essen, Thomas Kerwer, die erste Mannschaft in der Bezirksliga. Nach mehreren missglückten Versuchen, in die Landesliga aufzusteigen, zerbrach das Team, auch aufgrund der Ankündigung des Vorstandes, einen Sparkurs zu fahren. Im August 2012 erfolgte der Rückzug aus der Bezirksliga, man stand damit als erster Absteiger fest.

„Wir zahlen den Fußballern kein Geld mehr, doch jeder trägt das Preussen-Trikot gerne“, sagt Johannes und zeigt damit die neue Philosophie des Vereins auf. Dem auf der Internetseite von Preussen Krefeld veröffentlichten Aufruf, für Preussen zu spielen, sind zahlreiche Akteure gefolgt. Johannes: „Die Resonanz war sehr gut. Ich bin zufrieden.“

Dass man auch mit einem kleinen Budget Erfolge erzielen kann, zeigte Werner Vollack im Vorjahr, als die 2. Mannschaft als B-Ligist die Fußball-Stadtmeisterschaft gewann (siehe oben). Sie wiederholte damit den Erfolg ihrer eigenen ersten Garnitur von 2011.

Zum Auftakt am 25. August tritt Preussen beim SV Grefrath an. Bis dahin hat Vollack noch sehr viel Trainingsarbeit zu leisten. Allerdings kann er auf erfahrene Spieler zurückgreifen. In Michael Bornmann in der Defensive, den Brüdern Daniel und Christoph Mülders im Mittelfeld sowie Felix Warzelhahn in der Offensive ist ein gutes Gerüst vorhanden. Uwe Johannes, der auch als Co-Trainer fungiert, sieht die Mannschaft gut aufgestellt.