Radsport: Rasante Rennen in Kempen
50 Jahre Rund um die Burg: Durchhaltevermögen beim rührigen Veranstalter RSC.
Kempen. Die Jubiläumsveranstaltung 50 Jahre Radrennen "Rund um die Burg" in Kempen fiel ins Wasser. Mitunter konnte Inge Siegel, Vorsitzende des veranstaltenden RSC 1922 Kempen, die Zuschauer auf dem zwei Kilometer-Rundkurs einzeln begrüßen, wenn sie dann unter ihren Regenschirmen eine Hand frei hatte. Bei nasskalten Temperaturen musste man sich schon warm anziehen und Kondition mitbringen, um es an der Rennstrecke auszuhalten.
Selbst Wettfahr-Ausschuss-Vorsitzender Jacky van den Broek, der schon seit Jahrzehnten beim Abschluss der grünen Saison in der Thomasstadt für sportliche Fairness sorgt, stöhnte: "So einen Dauerregen habe ich noch erlebt. Da schickt man nicht einmal den Hund vor die Tür."
Gedopte Pedalritter hatten Siegel und ihre designierte Nachfolgerin im Amt, Anne Claassen, im letzten Jahr dazu veranlasst, keine Rennen auszurichten. Diesmal konzentrierte sich der Ausrichter ausnahmslos auf Amateure: "Der Sport soll im Vordergrund stehen und keine Einzelpersonen."
Trotz der widrigen Außentemperaturen waren die Felder in den fünf Prüfungen noch gut bestückt, obwohl viele Fahrer ihre Nennung zurückzogen. Höllisch aufpassen mussten die Aktiven auf das vom Regen "festgeklebte" Laub auf nassem Asphalt. Das Hauptrennen um den "Preis der Sparkasse Krefeld" über 40 Runden (84 km) gewann der Aachener Michael Schweizer.
Er konnte sich mit fünf weiteren Fahrern rechtzeitig vom Feld absetzen und verwies im Finish Georg Gall (Team Bergstraße) und Jost van Weerd (Oldenzal/Holland) auf die Plätze. Der Sieger: "Ich habe in der letzten Woche auch die deutsche Hochschulmeisterschaft gewonnen. Insgesamt bin ich in dieser Saison 20.000 km gefahren. Das ist mein erster Sieg in Kempen."
Für die ersten 20 Kilometer brauchten die Fahrer knapp 52 Minuten (Durchschnitt. 47 km/h). Moderator Udo Bährens: "Ein sensationelles Tempo".
Im "Preis der Stadtwerke und WZ" um den Albert Schöndorf-Pokal in der Männer C-Klasse war das Rennen als Kriterium ausgeschrieben: Punkte sammeln statt Endspurt hieß die Devise. Sieger Sven Vadder (42/ Münster) holte auf der Strecke sehr gute Platzierungen und blieb ungefährdet. Axel Küppers, WZ- Redaktionsleiter Kempen, überreichte mit Regionalleiter Sigurd Gasper den Pokal.