Galopprennen Red Dubawis Millionenrennen
Der Hengst von Trainerin Erika Mäder läuft beim hochdotierten Rennen in Hongkong. Danach kehrt er als Deckhengst nach Frankreich zurück.
Krefeld. Erika Mäder, 67, ist mächtig stolz: „Wir betrachten das als Auszeichnung für unsere Arbeit.“ Auf der Zielgeraden ihrer Karriere als Trainerin von Galopprennpferden läuft aus ihrem Stall im Krefelder Stadtwald das einzige in Deutschland trainierte Pferd bei den Millionenrennen auf vier unterschiedlichen Distanzen über 1200, 1600, 2000 und 2400 Meter auf der Bahn von Sha Tin in Hongkong. Der siebenjährige Hengst Red Dubawi wird mit Andreas Suborics am Sonntagmorgen (MEZ) in der Hongkong-Meile um ca. 1,55 Millionen Euro für den Sieger seinen letzten Start absolvieren. Ab 2016 wird er Deckhengst im feinen Gestüt Haras des Sablonnets an der Loire in Westfrankreich, wo er zur Welt kam und aufwuchs und dann vom französischen Landedelmann Antoine de Taloubeh-Roy betreut wird.
Erika und Lutz Mäder sind am Dienstag in die einstige Kronkolonie geflogen, die seit 1997 zu China gehört. Sie treffen dort auf einen alten Bekannten, denn der Chef des Hongkong-Jockey-Clubs ist Winfried-Engelbrecht-Bresges (59). Der ehemalige Präsident des Neusser Rennvereins und Chefmanager des deutschen Galoppsports ist seit 1998 in Hongkong, wo der Jockey-Club der größte Steuerzahler ist. Auf den Bahnen in Sha Tin und Happy Valley ist der Wettumsatz an einem Tag weit höher als in Deutschland im ganzen Jahr. Der aus Mönchengladbach stammende ehemalige Fußballer der Rheydter SpVg, des 1. FC Viersen und des TSV Solingen-Aufderhöhe spielt heute in der Welt-Liga des Galopprennsports.
Zwölf Stunden dauerte der Flug des Krefelder Pferdes, begleitet von Ute Thiele und Michael Mäder. Vorher gab es intensivste Vorsichtsmaßnahmen. Nasentupfer, sogar eine Komplett-Abreibung gegen Zecken. Erika Mäder: „Er hat alles gut überstanden und ist prima in Form. Natürlich ist das ein ganz schweres Rennen. Wir wären zufrieden, wenn wir einen Geldpreis gewinnen.“
Dann müsste er zumindest Sechster werden, dafür gibt es noch etwa 53 000 Euro. Die Qualifikation für den Start dort schaffte er durch den Sieg am 27. September im Gruppe I-Rennen Mailand. Sein Stern in Deutschlang ging 2014 durch den Außenseiter-Erfolg in der Badener Meile beim Frühjahrs-Meeting in Iffezheim auf. Red Dubawi zählte zu einem größeren Aufgebot von Pferden des Besitzers Zalim Bifov aus dem Kaukasus, die durch Vermittlung einer Münchner Freundin von Erika Mäder nach Krefeld kam. Bei seinen Starts zuvor in Irland hatte er wenig gewonnen. Trainerin Erika Mäder sagt: „Ich hätte ihn gern als junges Pferd trainiert.“