Krefeld Reisestress zwischen WM und EM
Moritz Auth spielt mit Deutschland bei der Futsal-WM in Brasilien.
Krefeld. Wer derzeit an Fußball-Nationalteams denkt, der kommt an der Europameisterschaft in Frankreich nicht vorbei. Brasilien ist zwei Jahre her, unvergessen der WM-Triumph der deutschen Mannschaft. Doch für Moritz Auth ist Brasilien ganz präsent. Der gebürtige St. Töniser spielt mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Universitäten-Weltmeisterschaft im brasilianischen Goiana. Nur nicht im Fußball, sondern im Futsal. Nach einer 2:6-Auftaktniederlage gegen Weltmeister Russland hat sich das Team mit einem 7:3-Erfolg gegen China rehabilitiert.
Erst mit Antritt seines Studiums kam Auth vor drei Jahren zu dem Hallensport. Seine sportlichen Anfänge hatte er als Handball-Torwart bei der Turnerschaft St. Tönis. Ganz früher kickte er schon einmal beim SV St. Tönis, langfristig entschied er sich aber doch für den kleineren Handball.
Nachdem Auth in Münster sein Ingenieursstudium der Energiewissenschaften begonnen hatte, kam aber doch alles anders. Auth: „Ich hatte jahrelang Handball gespielt und wollte mal eine andere Sportart ausprobieren.“ Über einen Freund kam er zum UFC Münster. Der Club setzt sich fast ausschließlich aus Studenten zusammen und spielt erfolgreich in der Futsal-Regionalliga.
Vom Handball-Tor ging es ins Futsal-Tor. Keine große Umstellung. Auth: „Beim Futsal spielt man auch auf Handball-Tore. Da musste ich mich ja nicht groß umstellen.“ Mit dem Studententeam des UFC gewann er im vergangenen Jahr sogar die Deutsche Hochschulmeisterschaft.
Als Belohnung geht es am 16. Juli zur Hochschul-EM nach Zagreb/Kroatien. Direkt nach der WM in Brasilien wohlgemerkt. Das bedeutet viel Reisestress, Moritz Auth nimmt es aber locker. „Das ist alles sehr aufregend. Erst eine WM und direkt drauf noch eine EM, das ist schon ein riesen Event für solch einen kleinen Sportler wie mich.“
Wie weit es für Auth und die deutsche Auswahl in Brasilien noch geht, bleibt abzuwarten. Die Favoriten in Goiana, das rund 200 Kilometer von der Hauptstadt Brasilia entfernt liegt, sind sicher andere — nicht zuletzt die Gastgeber, denen das technisch anspruchsvolle Spiel sehr entgegenkommt.
Bei der vergangenen WM vor zwei Jahren, an der Auth ebenfalls teilnahm, hatten die Brasilianer gegen Russland im Finale allerdings das Nachsehen. Auch wenn Auth im Finale am Sonntag eher nicht dabei sein wird, bleibt dem St. Töniser nicht viel Zeit zum Erholen. Am 16. Juli geht es schon in Zagreb weiter, und ein Studium hat Auth schließlich auch noch zu absolvieren.