KFC Uerdingen Relegation: Türe zur 3. Liga ist für den KFC Uerdingen ein bisschen auf

Maximilian Beister trifft beim 1:0-Erfolg des KFC Uerdingen gegen Waldhof Mannheim. Der eingewechselte Johannes Dörfler bereitet diesen Treffer perfekt vor.

Foto: samla

Duisburg. Der KFC Uerdingen hat das Hinspiel um den Aufstieg in die 3. Liga gegen Waldhof Mannheim mit 1:0 gewonnen. Ein couragierter Sololauf des eingewechselten Johannes Dörflers machte den Unterschied in einer weitgehend ausgeglichenen Begegnung, in der die Krefelder das Matchglück hatten, Mannheim die besseren Chancen. Beinahe hätte Dörfler sogar noch in der Nachspielzeit den zweiten Treffer nach einem Konter gesetzt.

Kapitän Mario Erb hatte es nach seinem Kieferbruch doch noch in die Anfangsformation geschafft und nahm seinen angestammten Platz neben Innenverteidiger Christopher Schorch ein. Der DFB hatte seinen Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hartmann aus Kempten nach Duisburg geschickt. Der 38-Jährige kam in dieser Saison auf 14 Einsätze im Oberhaus. 18 162 Zuschauer waren in die MSV-Arena gepilgert. Es war eine Kulisse, die dem ersten dramaturgischen Schlussakt einer langen Spielzeit den würdigen Rahmen gab.

KFC Uerdingen - Waldhof Mannheim: Das erste Relegationsspiel
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KFC Uerdingen - Waldhof Mannheim: Das erste Relegationsspiel

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(Gleich nach dem Anpfiff qualmte es gewaltig in der Fankurve der Mannheimer. Fotos: Revierfoto)

Das erste Zeichen setzten die Mannheimer Fans. Böller flogen 90 Sekunden nach Anpfiff auf Feld. Es knallte laut durch das Rund, das Spiel wurde unterbrochen. Waldhof machte in der Anfangsphase einen abgeklärten Eindruck, hatte leichte Vorteile, ließ den Ball laufen, der KFC besann sich auf die Konterchancen. Die Krefelder agierten verhalten, Mannheim dominanter. In die Deckung gezwungen, hatte man die Uerdinger schon lange nicht mehr gesehen. Mannheim mit der ersten größeren Chance, doch Maurice Deville brachte den Ball nicht Richtung Tor (41.). Doch mehr Torgefahr entwickelte sich nicht. Mannheim gewann dennoch die wichtigen Zweikämpfe im Mittelfeld.

Die Uerdinger Spezialität, nach Ballgewinn den Gegner schnell zu überrumpeln, sah man im ersten Durchgang kaum. Die beste Uerdinger Chance nach 65 Minuten: Alexander Bittroff zog aus vollem Lauf ab, Waldhof-Torhüter Markus Scholz parierte im Fliegen, der Nachschuss von Connor Krempickis blieb in der Abwehr hängen. Auf der Gegenseite war Torwart René Vollath zur Stelle, als der freistehende Gina-Luca Korte ihn prüfte.

(Wenig zimperlich ging es auf dem Rasen zu: Uerdingens Tanju Öztürk (l.) und Mannheims Daniel di Gregorio. Foto: Revierfoto)

22 Duelle hatte es zwischen 1981 und 1997 gegeben, sieben Siege für Uerdingen, sieben für Mannheim, acht Remis. Torverhältnis 33:33. Der letzte Heimsieg des KFC gegen Waldhof lag aber schon 22 Jahre zurück. 4:1 hieß es damals in der 2. Liga. Und so ausgeglichen wie die Bilanz beider Clubs verlief auch diese Begegnung — bis der gerade eingewechselte Johannes Dörfler zu einem Sololauf über die rechte Seite ansetzte, drei Mannheimer schüttelte er ab, hatte dann das Auge für Maximilian Beister: 1:0 (75.).

Da war er, dieser eine Gegenstoß, der zum Erfolg führen kann. Es war die erste Großchance der Gastgeber. So kann es laufen. Denn Mannheim ließ Chancen liegen. Jannik Sommer schoss frei vor Vollath am Tor vorbei. Glück für den KFC. Maximilian Beister erhielt seinen Applaus, als er in der 85. Minute das Feld verließ. Kai Schwertfeger kam zur Absicherung ins Spiel.

Zuvor hatte Trainer Stefan Krämer schon Marcel Reichwein für Stürmer Lucas Musculus gebracht, um die hohen Zuspiele und Kopfballduelle am Mannheimer Strafraum besser verarbeiten zu können. Fast hätte Mannheims Torwart Scholz noch für einen Faux-pas gesorgt, ließ sich den Ball außerhalb des Strafraums abnehmen, war dann aber beim Schuss Dörflers mit dem Kopf zur Stelle — um die Spannung im Rückspiel zu erhalten.