Renntag: Ein verspätetes Geschenk für Mäder?

Der Wallach Feather Storm ist ein heißer Sieganwärter.

Foto: Tuchel

Krefeld. Seit über 25 Jahren trainiert die gebürtige Sächsin Erika Mäder auf der Krefelder Galopprennbahn Rennpferde. Zunächst mitEhemann Lutz als Jockey, nach dessen Karriere-Ende als ihrem wichtigsten Mitarbeiter. Das Leben dieser beiden Menschen mit ihrer DDR-Vergangenheit, zunächst missglückten Fluchten, daraus folgenden Gefängnisaufenthalten und schließlich Erika Mäders Übersiedlung in den Westen 1975 mit Sohn Michael — all das wäre längst ein Stoff für eine Fernsehserie oder ein Buch.

Auch um die Krefelder Rennbahn ist nicht wenig passiert. Aber es ist auch alles Vergangenheit. Die Gegenwart sind heute ab 13.40 Uhr die fünf Galopprennen in ihrer längst zur zweiten Heimat gewordenen Stadt Krefeld. Es gab für die Mäders Anfang der 90er Jahre grandiose Erfolge, nach einem schweren Unfall beim Satteln in Krefeld lief es einige Jahre weniger gut, doch aktuell klingt Erika Mäder wieder optimistischer: „Wir sind zufrieden.“ Heute sattelt sie Sato und Feather Storm. Vor allem mit dem sechsjährigen Wallach Feather Storm im Rennen um den Preis der SWK gibt es berechtigte Siegchancen, zumal das Pferd sehr zuverlässig ist. Erfreulich wäre das schon, denn gestern hatte Erika Mäder Geburtstag.

Für den Aufschwung am Mäder-Stall mit bislang acht Siegen in dieser Saison haben auch die Pferde des kaukasischen Unternehmers Zalif Bifov gesorgt, die seit einigen Monaten durch die Vermittlung einer Freundin aus München im Mäder-Stall stehen. An der Spitze der sechsjährige Fuchshengst Red Dubawie. Nach seinem Sieg in der Badener Meile von Iffezheim läuft er am Sonntag in Dortmund im Großen Preis der Wirtschaft.

Erika Mäder, das ist keine Trainerin der harten Schule. Sie liebt ihre Pferde und es gab Zeiten, da entstand der Eindruck, die Vierbeiner könnten gar nicht alt genug sein, damit sie von ihr schnell gemacht wurden. Sich von ihren Pferden zu trennen, ist immer noch nicht ihr Ding. In der deutschen Galopper-Szene ist sie hochgeachtet, weil sie seit Jahren das höchst undankbare Amt der Präsidentin des Trainer-und Jockeyverbandes mit Herzblut füllt. In dieser Funktion kann auch Kritik an den nur fünf Rennen heute in Krefeld nicht ausbleiben: „Das ist schon traurig, aber die Rennpreise sind auch besonders niedrig.“ Gewinnen will sie trotzdem.