Crefelder Ruder Club Schmidla: Wir sind ja keine Biertruppe
Olympiasiegerin Schmidla freut sich auf die Meisterschaft zu Hause, erzählt, dass Ostern mehr Training als Eiersuche angesagt war.
Krefeld. Die Seen dieser Welt sind ihr Revier, jetzt kehrt Lisa Schmidla an den Ort ihrer Anfänge als Ruderin zurück. Die Olympiasiegerin von Rio de Janeiro fährt ab morgen auf dem Elfrather See um den Titel der deutschen Meisterin im Kleinboot. Was sie bei ihrem ersten Start 254 Tage nach dem Triumph in Brasilien bewegt, hat sie uns erzählt.
Frau Schmidla, was ist das für ein Gefühl, am Freitag auf dem Elfrather See um einen deutschen Meistertitel zu rudern?
Lisa Schmidla: Das ist sehr angenehm, zu Hause zu sein. Ein anderes Gefühl als sonst. Es macht mehr Spaß, dort zu rudern, wo ich weiß, dass viele Leute mit mir fiebern. Irgendwie ist es aber auch ungewohnt. Es ist mein erster richtiger Wettkampf nach dem Olympiasieg.
Wie haben Sie denn das Osterfest verbracht, bei der Familie in Krefeld?
Schmidla: Nein, meine Eltern sind in Urlaub. Ich war in Dortmund, habe trainiert wie immer.
Sie waren Ostern jeden Tag auf dem Wasser?
Schmidla: Ja, wir sind ja keine Biertruppe. Ich trainiere dreimal am Tag, da ist es egal, ob Ostern oder Geburtstag ist. Höchstens an Weihnachten oder Silvester ist mal frei, ansonsten wird trainiert. Es soll ja schließlich nach vorne gehen.
Ein gutes Stichwort. Wie sind denn Ihre Ambitionen für die Meisterschaft in Krefeld?
Schmidla: Ich will ganz vorne landen, wie in den vergangenen Jahren auch.
Da waren sie dreimal Vizemeister, klappt es jetzt mit dem Titel?
Schmidla: Da hätte ich nichts gegen. Aber Druck möchte ich mir nicht geben.
Weil nach dem Triumph von Rio aktuell mehr der Spaß im Vordergrund steht?
Schmidla: So kann man das nicht sagen. Fakt ist, dass ich komplett anders trainiere als bisher immer. Die Dosierung ist nicht so hoch wie gewöhnlich. Im nacholympischen Jahr ist nicht so viel Geld da, so das der Verband nicht viele Trainingslager für die Nationalmannschaft veranstaltet. Daher habe ich sehr viel alleine trainiert und nicht in Portugal, Spanien oder sonst irgendwo in Trainingslagern rumgeturnt.