SV Bayer Uerdingen: Ein Umbruch der besonderen Art
Der neue Trainer soll beim SV Bayer Uerdingen mehrere Aufgaben erfüllen.
Krefeld. Jede Ära findet irgendwann ihr Ende. Erfolgreiche Spielerinnen danken ab — Neue kommen. Die Verantwortlichen sprechen dann gerne von einem Umbruch. Doch selten hat dieser Begriff so gut gepasst wie bei den Wasserballerinnen des SV Bayer 08 Uerdingen. Nach fünf Meisterschaften in Folge verabschiedete sich das Trainerduo Pia Schledorn und Sybille Kaisers und mit ihnen nahezu die komplette Mannschaft. Keine Claudia Blomenkamp mehr, keine Belen Vosseberg, Anja Seyfert, Bianca Seyfert, oder Bianca Ahrens. Allesamt widmen sie dem Beruf nun mehr Zeit, ganz am Beckenrand verschwinden werden sie aber wohl nicht. Blomenkamp und Ahrens etwa betreuen den weiblichen Nachwuchs im Club.
Geblieben ist die nächste Generation. In Carolin Bärendahls, Julia Eggert, Karola Gerresheim und Ronja Kerßenboom bilden vier 21-Jährige das älteste Quartett des Kaders, der nun vom neuen Trainer George Triantafyllou für die Zukunft geformt werden soll. Bayers Sportlicher Leiter Rainer Hoppe sagt: „Es war klar, dass dieser Umbruch irgendwann passiert. Das ist jetzt ein Neuanfang für den Frauenwasserball beim SV Bayer. Die Mannschaft wird es in den ersten Spielen schwer haben, aber sie wird ihre Entwicklung nehmen.“
Eine wichtige Stütze bildet dabei jener George Triantafyllou. Nach Jahren des Erfolgs steht der Grieche nun vor der schwierigen Aufgabe, ein neues Team zu formen. Das zeigte sich vergangene Woche, als die Uerdingerinnen beim Supercup mit 8:18 in Heidelberg verloren. Der 32-Jährige kann trotz seines jungen Alters auf eine Menge Erfahrung setzen. In seiner aktiven Zeit spielte er beim griechischen Top-Klub Vouliagmeni Nautical Club, danach trainierte er in Lille (Frankreich), Manchester (England) sowie das weibliche Nationalteam Englands. Nach einem Auswahlverfahren setzte er sich gegen mehrere Bewerber durch, Hoppe bezeichnet ihn als „Ideallösung“ und sagt: „Seine Verpflichtung ist ein starkes Signal. Er übernimmt mehrere Positionen im Verein, womit wir die Professionalisierung weiter ausbauen können.“
Mit seiner Familie zieht Triantafyllou nach Krefeld, er selber sagt: „Wir haben viele junge und wissbegierige Spielerinnen, die jeden Tag besser werden wollen.“ Auf externe Neuzugänge wurde größtenteils verzichtet, die meisten kommen aus der eigenen Jugend. Hanna Trautmann (Düsseldorf), Franka Kluber (Aachen) und Antonia Merkel (Mülheim) bilden die Ausnahmen. Heute (15.30 Uhr) starten die Uerdingerinnen beim ETV Hamburg in die Saison. Vielleicht wird es der Beginn einer neuen Ära beim SV Bayer.