Tennis: Blau-Weiß Krefeld dankt der Konkurrenz

Der Bundesligist darf ein weiteres Jahr im Oberhaus spielen. Bald gibt es ein Derby mehr.

Krefeld. Eine rauschende Feier gab es nicht, aber die Verantwortlichen des HTC Blau-Weiß Krefeld saßen am Sonntagabend noch in kleiner Runde in Oberbayern zusammen und freuten sich darüber, dass die Mannschaft des HTC BW Krefeld mit dem 4:2-Sieg gegen den SV Wacker Burghausen das schier Unmögliche doch noch geschafft hatte. „Wir haben dem Anlass entsprechend gefeiert, aber mehr nicht. Dafür war die Anspannung in den vergangenen Tagen einfach zu groß“, sagte Teamchef Olaf Merkel.

Kaum einer der Tennis-Insider hätte für die Krefelder noch einen Pfifferling gegeben. Schon alleine der 4:2-Sieg in Burghausen war schon eine Überraschung. Dieser wurde natürlich auch begünstigt, weil Burghausen auf seine beiden Spitzenspieler Carlos Berlocq und Guillermo Garcia-Lopez verzichten musste. Das I-Tüpfelchen setzte aber BW Neuss durch den eigenen 5:1-Erfolg beim SV Bremerhaven. Diese Kombination bescherte den Krefelder den knappen Klassenerhalt.

Bis dieser feststand, gab es noch viele bange Minuten, dazu glühten die Telefondrähte. Ob Klub-Chef Hajo Ploenes, Pressesprecher Jörg Zellen oder auch Olaf Merkel, alle wollten immer die neuesten Spielstände aus Bremerhaven wissen. „Riesendank an Neuss, dass sie sich nicht mit einem Punkt zufrieden gegeben und auch die Doppel noch voll durchgezogen haben“, sagte Ploenes, der sich besonders im Jahr des 90. Geburtstages der Blau-Weißen über den Erfolg freute.

In der Tat ist die Haltung der Neusser bemerkenswert, denn Bremerhaven und Neuss hätten sich auf ein Unentschieden einigen können — dann wäre Krefeld abgestiegen. „Es ist sportlich entschieden und worden. So sollte es auch sein“, sagte Trainer Torben Theine vom SV Bremerhaven. Ähnlich wie vor zwei Jahren steigen die Norddeutschen nun direkt wieder ab.

Olaf Merkel lobt besonders die diesjährige Qualität der gesamten Bundesliga. „Es hat aus meiner Sicht eine große Steigerung gegeben. Dies trifft gerade auch auf die Mannschaften im letzten Drittel der Tabelle zu“, sagte der Coach. Nun freut man sich bei den Blau-Weißen natürlich schon auf die kommende Saison. Dann stößt auch Aufsteiger Gladbacher HTC dazu.