KFC Uerdingen Trainer Krämer hadert: Bei uns war es irgendwie so ein Mittelding
Der KFC Uerdingen zeigt beim 3:2-Sieg bei Gladbach U 23 gleichwohl Qualitäten, die im Titelrennen entscheidend sein können.
Souverän geführt, dann gewackelt, zurückgeschlagen und am Ende doch noch ein paar Minuten um den Sieg zittern müssen. So ließen sich die 90 Minuten des KFC Uerdingen bei der U 23 von Borussia Mönchengladbach schnell zusammenfassen. Linksverteidiger Christian Dorda sagte nach dem 3:2-Sieg: „Hauptsache, wir haben gewonnen. Das ist entscheidend. Es war eine richtig gut erste Hälfte von uns. Dann aber haben wir den Faden verloren. Es wurde hektisch. Ein Gegentor pusht immer den Gegner.“
Der zwischenzeitliche Verlust der Spielkontrolle nach der Halbzeit beschäftigte auch Mitspieler und Trainer Stefan Krämer. Nach der 2:0-Führung ließen die Krefelder die von Arie van Lent trainierten Gladbacher wieder ins Spiel kommen. Die Folge: Der erste Gegentreffer in der 59. Minute leitete eine Viertelstunde ein, in der die Uerdinger sich schütteln mussten, angreifbar schienen. Die Spieler der U 23 von Borussia Mönchengladbach hatten den Ball, durften damit auch viel anfangen.
Dennis Chessa, der den pausierenden Oguzhan Kefkir vertrat und das 2:0 für den KFC erzielte, sagte: „Wir haben richtig gut angefangen. Nach der Pause kommen wir aber zu locker zurück, waren vom Kopf her gar nicht da.“
Trainer Stefan Krämer stellte seiner Elf für die erste Hälfte, in der sie Ball und Gegner beherrscht hatte, ein sehr gutes Zeugnis aus: „Das war das Beste, seit ich hier bin. Viel besser kann man es auswärts nicht machen.“ Einen Schatten sah der 51-Jährige dann allerdings über der zweiten Hälfte: „Wenn man denen Luft lässt, dann können die auch spielen. Da waren wir zu weit auseinandergezogen. Entweder man geht konsequent vorne drauf oder man schließt die eigene Hälfte ab. Bei uns war es irgendwie so ein Mittelding.“
Etwas tiefer stehen, den Gegner locken, aber gleichzeitig nicht in Passivität verfallen. Das ist die Kunst. Der KFC ließ die Gladbacher zu viel gewähren, schlug allerdings in der 74. Minute gekonnt zurück. Ein langer Ball auf Jan Holldack — 3:1. Holldack durfte für den an einem Magen-Darm-Virus kurzfristig erkrankten Christian Müller ran. Kurz zuvor hatte Chessa schon den Treffer verpasst.
Die hohe Torgefahr ist mittlerweile auch ein Gütesiegel dieser Mannschaft geworden. Die Reaktion saß. Die Qualität in der Offensive der Uerdinger ist gerade gegen aufgerückte Gegner, ein Trumpf. Trainer Stefan Krämer: „Diese Mannschaft ist in der Lage, sich in allen Situationen zurückzukämpfen. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass es erst gar nicht so weit kommt.“
Auch kurz vor Schluss spielten sich die Gladbacher noch einmal durch, das 2:3 brachte erneut unnötig Spannung in die Angelegenheit. Doch der Tabellenführer aus Uerdingen agierte danach clever, spielte die Restminuten besonnen herunter.