Trainer-Posse: OSV sagt Radmacher kurzfristig ab

Drei Monate lang wähnte sich das Urgestein als neuer Coach.

Willi Radmacher (Foto) war „mehr als geschockt“, als ihn die Absage aus Osterath erreichte.

Foto: DJ, RZ

Krefeld. Willi Radmacher hat es gehörig die Stimmung versaut: „Ich habe in meiner langen Laufbahn schon viel erlebt, doch diesmal bin ich mehr als geschockt“, sagt der Mann, der in hiesigen Fußballkreisen seit Jahrzehnten als Spieler und Trainer bestens bekannt ist. Per Handschlag habe er im Januar einen Trainervertrag mit dem Bezirksligisten OSV Meerbusch für die kommende Saison geschlossen. „Alles war in trockenen Tüchern“, berichtet Radmacher der WZ. Der Osterather Vorsitzende Wolfgang Gerke und der Vizechef Manfred Onnertz hätten im November des vergangenen Jahres mit ihm intensive Gespräche über eine Tätigkeit ab Sommer geführt. Im Januar 2014 sei eine klare Bestätigung gefolgt, dass er ab Juli 2014 die Nachfolge von Herbert Höffges antreten soll.

Noch ist Herbert Höffges Trainer des OSV.

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Radmacher nahm quasi sofort die Arbeit auf und habe Sichtungen für neue Spieler geführt, um für die neue Saison eine schlagfeste Mannschaft präsentieren zu können. Am Dienstag bekam Radmacher aber einen Anruf des OSV-Sportwartes Marc Szymkowiak. Der Inhalt: Der Vertrag kommt nun doch nicht zustande. „Ich war wie vor den Kopf gestoßen. So etwas habe ich in meiner Trainerlaufbahn noch nie erlebt“, sagt Radmacher, der am Niederrhein schon auf einige Trainerstationen, darunter auch beim Oberligisten Hamborn 07, verweisen kann. Im hiesigen Kreis war Radmacher zuletzt Trainer beim SC Viktoria und wechselte danach zum SV Glückauf Möllen.

Auf Nachfrage beim OSV Meerbusch hielten sich die Verantwortlichen beim Osterather Spielverein sehr bedeckt. „Ich bin nicht mehr befugt, eine Aussage in dieser Sache zu tätigen“, sagte Manfred Onnertz, der erst kürzlich von seinem Amt als 2. Vorsitzender zurücktrat. „Wir waren uns weitestgehend einig, dass Radmacher bei uns Trainer wird“, sagte der Vorsitzende des OSV, Wolfgang Gerke. Er wollte aber über die Gründe, warum der Vertrag nun nicht mehr zustande kommt, keine weiteren Aussagen treffen. Auch ob der bisherige Trainer Herbert Höffges weiter im Amt bleibt, oder es einen anderen Nachfolger gibt, wollte Gerke gegenüber der WZ nicht beantworten.

Möglicherweise wird dieser seltsame Vorgang auch bei der Jahreshauptversammlung des OSV am 25. April ab 19 Uhr im Vereinsheim am Krähenacker zur Sprache kommen.