Oberliga Fischeln entzaubert Tabellenführer Wuppertal
3:0-Erfolg in der Grotenburg. Präsident Schlösser: "Eines meiner Highlights in 30 Jahren beim VfR."
Krefeld. Grotenburg statt Kölner Straße — für den VfR Fischeln mehr Leid als Freud, denn der Umzug kostet den Fußball-Oberligisten rund 6 000 bis 7 000 Euro mehr. 80 Ordner sind vom Verband vorgeschrieben, die die rund 250 mitgereisten Wuppertaler beobachten sollen. Dementsprechend leicht mürrisch war Präsident Thomas Schlösser vor dem Anpfiff. 90 Minuten später, nach dem grandiosen 3:0-Sieg über Tabellenführer Wuppertal, konnte die Stimmung nicht besser sein. Schlösser: „Das war eines meiner Highlights in 30 Jahren VfR Fischeln.“
Nach dem desolaten 0:4 gegen Schwarz-Weiss Essen und der Gelb-Rot Sperre von Kapitän Kevin Breuer zog Fischeln Trainer Josef Cherfi personelle Konsequenzen. Gleich fünf neue Akteure, darunter auch Youngster Alexander Lipinski, standen gegen den Wuppertaler SV auf dem Rasen. Besonders die neu formierte Defensive mit Innenverteidiger Jan Siebe und Rechtsverteidiger Simon Kuschel zeigte sich stark verbessert.
Gegen die sonst so offensivstarken Wuppertaler ließen die Fischelner kaum Chancen zu. WSV-Kapitän und Top-Torjäger Gaetano Manno hatte nach einem Volley-Schuss (27.) die einzig nennenswerte Aktion der ersten Hälfte. Fischeln kontrollierte über weite Strecken das Spiel und belohnte sich kurz vor der Pause für die engagierte Leistung.
Nach einem Foul an Lipinski, nutzte Christos Pappos per Freistoß die Lücke in der Wuppertaler Mauer zum verdienten 1:0 (38.). Präsident Schlösser lobte vor allem die Einstellung der Mannschaft: „Das war eine sensationelle Antwort des Teams. Ich bin richtig stolz.“
Profitieren konnten die Fischelner zudem von zwei verletzungsbedingten Auswechslungen der Wuppertaler. Neben Kapitän Manno, der schon in der ersten Halbzeit raus musste, ging es auch für Stürmer Aydogmus in der 56. Minute nicht mehr weiter. Wuppertal übte zwar optisch mehr Druck aus, kam aber kaum zu zwingenden Torchancen.
Nach einem Konter knallte Fischelns Semih Ergin das Leder per Direktabnahme in die linke Torecke (66.). Mit dem 3:0 in der Nachspielzeit sorgte Stürmer Emre Özkaya für den ersten Sieg des VfR Fischeln bei seinen zahlreichen Gastspielen in der Grotenburg überhaupt.