Oberliga Fischeln siegt in Unterzahl
Der Fußball-Oberligist bezwingt die Spvg Schonnebeck trotz einer Roten Karte gegen Keeper Halil Özcelik 2:1.
Fischeln. Die letzten Spielminuten wollten einfach nicht vergehen. Rund um die Fischelner Trainerbank herrschte gespanntes Warten auf den Schlusspfiff von Schiedsrichter Jan Oberdörster, der der Begegnung mit der Spvg Schonnebeck vier Minuten extra schenkte.
Doch nicht nur Trainer Josef Cherfi coachte sein Team, das sich in Unterzahl gegen den Ausgleich der Essener wehrte. Auch Kevin Enke, der wegen einer im Derby erlittenen Platzwunde am Kopf verletzt zuschaute, oder auch Stammkeeper Halil Özcelik, der wenige Minuten zuvor nach einer Notbremse die Rote Karte sah, riefen Kommandos aufs Feld und feuerten die Mitspieler an. Die Erleichterung über den 2:1-Heimsieg gegen den Überraschungsaufsteiger aus dem Essener Osten war förmlich zum Greifen.
Im VfR-Lager war der Dreier im Vorfeld nicht unbedingt eingeplant. Im Hinspiel hatten die Krefelder eine ihrer schlechtesten Saisonleistungen abgeliefert und waren chancenlos, das Rückspiel gestern aber lange dominiert.
Wie wichtig der Sieg war, zeigt das Tabellenbild. Der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz bleibt bei sieben Punkten. Trainer Cherfi sagt: „Die Mannschaft hat die richtige Einstellung gezeigt. Die nötige Aggressivität war da. Wir haben am Ende leidenschaftlich verteidigt.“ Fischeln, das im Derby noch mehrere hochkarätige Chancen ausließ, war gestern abgezockter vor des Gegners Tor. Emre Özkaya traf mit der ersten Gelegenheit zum 1:0 (5.). Alexander Lipinski tat es ihm nach 20 Minuten gleich.
Christos Pappas’ Pfostenschuss hätte beinahe die Vorentscheidung gebracht. Das 3:0 blieb jedoch aus, als Lipinski vor der Halbzeit vor Schonnebecks Torwart Andre Bley auftauchte. Fischeln, das mit dem vielseitigen Stefan Linser im Angriff agierte, störte früh, der Gast kam nicht ins Spiel, die langen Bälle waren nicht zu verwerten. Nach der Pause legten die Essener etwas zu, aber erst nach der Roten Karte gegen Özcelik (64.) entstand so etwas wie Druck. Nach dem 1:2 durch Emrah Cinar begann die dramatische Endphase. Ersatzmann Simon Gerdts, der Özcelik für die Restdauer vertrat und wohl auch in den nächsten Spielen im Tor steht, machte seine Sache ordentlich. Sein Konkurrent Fabian Maas leidet noch unter einem Kapselriss und fällt aus.