Oberliga VfR Fischeln stemmt das Derby bravourös
Beim 1:2 gegen den KFC Uerdingen blieb zwar keine Punkt, dafür aber viel Lob für die gute Organisation.
Krefeld. Der Rasen ist zertrampelt, der Müll gesammelt, die Mammut-Aufgabe geschafft. Auf der Bezirkssportanlage Kölner Straße, der Heimstätte des VfR Fischeln, kehrt allmählich wieder Ruhe ein nach dem wohl größten Menschenaufkommen seit vielen Jahren.
Auch Uerdingens Trainer André Pawlak richtete den Hausherren schon kurz nach dem Derby mit 1250 Zuschauern ein Lob aus: „Ein großes Kompliment an die Organisation. Es hat keinen Stress gegeben.“ Ähnlich drückte sich auch KFC-Vizepräsident Nikolas Weinhart aus: „Fischeln hat es gut gemacht.“
Noch vor einigen Tagen hatte der KFC Uerdingen auf seiner Homepage in einer Stellungnahme geschrieben: „Der KFC hätte sich sehr gefreut, wenn das Stadtderby in einem angemessenen Rahmen eines Stadions durchgeführt würde, da sich der KFC (...) vorstellen kann, dass die Partie mehr als 2500 Zuschauer anlocken würde.“
Wer wollte, konnte darin einen Seitenhieb auf die Entscheidung des VfR-Vorsitzenden Thomas Schlösser herauslesen, der das Spiel nicht in Eigenregie in der Grotenburg ausrichten wollte, sondern erstmals auf der heimischen Anlage. Doch die Zweifel an der Durchführbarkeit sind verflogen. Wohl auch, weil statt der 2500 Fans, für die laut Schlösser das Sicherheitskonzept ausgelegt war, nur etwa die Hälfte kam, an manchen Stellen des Stanketts und vor dem Bierstand noch ausreichend Platz blieb. Aber auch, weil der Gastgeber eine gute Planung und Manpower aufbrachte, um allen Gästen einen netten Fußballnachmittag zu ermöglichen. 50 Helfer, Bewirtung innen wie außen, im Zelt und im Clubhaus. Keine alltägliche Angelegenheit für den VfR. Ein wahrer Stresstest. Doch das „Experiment“, wie es Geschäftsführer Thomas Brons nannte, ging gut aus. Auch wenn dieser im gleichen Atemzug betonte, sich nun wieder auf den Liga-Alltag zu freuen. Schlösser sagt: „Ich bin zufrieden mit dem Ablauf. Wir haben alle Dinge erfüllt. Ich bin stolz auf die gemeinsame Arbeit. Aus Sicht des Veranstalters bin ich sehr zufrieden.“
Keine langen Warteschlangen, kein lautstarkes Murren der Gäste. Dazu auch einige hundert Fischelner Zuschauer — so viele wie sonst nie bei einem Heimspiel. Ist dies nun ein Muster für die Zukunft, seit die Kooperation der beiden Krefelder Clubs aufgekündigt wurde? Auch der Nachbar TSV Meerbusch richtet Spiele gegen Wuppertal oder KFC längst auf seiner Anlage in Lank aus, auch mit Fantrennung. Und zieht nicht in ein Stadion um. Schlösser sagt: „Wir wollten dokumentieren, dass wir in der Lage sind, solche Spiele zu stemmen. Mir ist nicht bange vor der Zukunft. Wir haben gesehen, dass wir das umsetzen können.“ Steigt der KFC im Sommer in die Regionalliga auf, hätte sich das Thema mit den Menschenmassen auf der Bezirkssportanlage an der Kölner Straße aber ohnehin bis auf weiteres erübrigt.