„Was da so abläuft, ist unterste Schublade“

Ein Schiedsrichter hat das D-Jugendspiel zwischen Fischeln und Waldniel abgebrochen, weil er beschmipft wurde. Die WZ sprach mit Manfred Lipsch vom Kreisschiedsrichterausschuss.

Waldniel/Fischeln. Das D-Jugend-Leistungsgruppenspiel im Fußball zwischen dem SC Waldniel und dem VfR Fischeln wurde beim Stande von 2:3 abgebrochen, nachdem ein Begleiter des VfR Fischeln (Elternteil oder Betreuer) den Schiedsrichter beschimpft hatte. Die WZ sprach mit Manfred Lipsch, Mitglied des Kreisschiedsrichterausschusses, über den Fall.

Ein Spielabbruch in der D-Jugend - hat es so etwas schon einmal im Fußballkreis gegeben?

Lipsch: Leider ja, vor allem bei den D- und C-Jugendlichen geht es besonders turbulent zu. Da sind noch viele fanatische Eltern und Trainer dabei. Die Jungschiedsrichter, die in diesen Altersklassen eingesetzt werden, werden so unter Druck gesetzt. Was teilweise am Spielfeldrand abläuft, ist unterste Schublade. Da kann man es nachvollziehen, wenn ein Spiel abgebrochen wird.

Das kann ein Schiedsrichter nach eigenem Ermessen tun?

Lipsch: Zuvor muss er immer den Spielführer der betroffenen Mannschaft informieren und so etwas sagen wie: Wenn der Störenfried nicht in zwei Minuten den Platz verlässt, wird das Spiel abgebrochen. Das hat der Schiedsrichter in diesem Fall vergessen, deswegen wird dieses Spiel voraussichtlich neu angesetzt.

Was können Sie im Schiedsrichterausschuss für den Nachwuchs an der Pfeife tun?

Lipsch: Wir versuchen seit einiger Zeit, die Neulinge gerade bei ihren ersten Einsätzen mehr zu betreuen. Der Schiedsrichterschwund der letzten Jahre konnte vielleicht auch so aufgehalten werden. Immerhin bilden wir in jedem Jahr 50 neue Schiedsrichter aus, und die wollen wir natürlich bei der Stange halten.