Wiesingers Wunsch: Einer, der Tore macht
Einen offensiven Allrounder kann sich der Trainer des KFC als Zugang vorstellen.
Wenn es ein Manko beim Fußball-Regionalligisten KFC Uerdingen im ersten Halbjahr der Regionalliga West gab, dann war es die magere Tor-Ausbeute. Es fehle „der letzte Punch“, der letzte Pass, die letzte entscheidende Aktion, um einen Angriff ins Ziel zu führen.
Und so ist die Wunschliste von Trainer Michael Wiesinger auch nicht lang. In diesen Tagen führte der 44-Jährige noch Gespräche. Dann geht es über Weihnachten zunächst nach Hause nach Nürnberg. Ein Besuch bei seinen Eltern in Oberbayern ist auch noch vorgesehen. Einmal abschalten, wenn auch nur für ein paar Tage. Große Umbauten am Kader sieht der KFC-Trainer zumindest nicht als notwendig an: „Wir haben eine gute Gruppe. Ich glaube an den Kader. Ich glaube auch, dass sich der Knoten beim einen oder anderen lösen wird.“
Vor allem in der Offensive kann und muss noch mehr Gefahr entstehen. 21 Tore in 19 Spielen sind kein Ruhmesblatt für eine Spitzenmannschaft. Nicht nur die Stürmer Marcel Reichwein und Lucas Musculus (je vier Treffer) sind gefragt. „Ein offensiver Allrounder“, das kann sich Wiesinger als Winterzugang vorstellen, um noch einmal einen Impuls zu setzen, den Konkurrenzkampf noch einmal anzufeuern. „Aber es hängt eben auch davon ab, ob er charakterlich und menschlich zu uns passt. Man wird ständig mit Namen konfrontiert.“
Auf anderen Positionen sieht Wiesinger keinen erhöhten Bedarf, auch weil die Zahl der Abgänge wohl sehr überschaubar bleibt. Bis zum Beginn des Urlaubs habe nur Pascale Talarski das Gespräch mit Wiesinger über seine Zukunft gesucht. Der KFC-Trainer sagt: „Ich habe ihm gesagt, dass er wenig Chance haben wird, einen Kaderplatz zu erhalten. Sein Umgang damit aber ist einwandfrei.“
Talarski war in den bisherigen 19 Spielen noch kaum zum Zug gekommen, vielmals sah man den Spielmacher des Vorjahres auf der Tribüne. Wiesinger konnte er bislang offenbar von seinen Künsten nicht überzeugen. Auch Ex-Profi Charles Takyi wurde bisher kaum berücksichtigt, Stürmer Joshua Endres zuletzt auch immer weniger. Abgeben will Wiesinger aber niemanden: „Der Kader platzt ja nicht aus allen Nähten. Eine Phase lang haben wir mit 17 Spielern trainiert. Wir wollen die Kräfte bündeln, egal, welche Rolle die Spieler gespielt haben.“ Kris Thackray hat seinen Abschied schon vollzogen, ist nach England zurückgekehrt.