Mängelmelder könnte Bürgerinfos in 48 Stunden liefern
Zuhörer Benjamin Zander, Mitglied im Bürgerverein Kliedbruch, fordert in der Diskussionsrunde eine digitale Verwaltung, damit sich der Bürger gut informiert fühlt. David Nowak, der im Büro des Oberbürgermeisters für Bürgerbeteiligung und Bürgerfragen zuständig ist, kontert zur Überraschung vieler, dass noch in diesem Jahr ein entsprechendes Infosystem online gestellt wird.
Binnen 48 Stunden sollen die Anfragen beantwortet, Mängel beseitigt oder klar kommuniziert sein.
Beispiele gibt es bereits in anderen Städten. Nach der Anfrage von Bürgern geht eine solche Bürgerampel online von Rot auf Gelb, wenn die Bearbeitung läuft, und auf Grün, wenn die Frage beantwortet ist oder das Problem, wie zum Beispiel kleinere Schlaglöcher und Ähnliches, behoben seien.
Dezernent Thomas Visser, der auch für den Bereich Grünflächen verantwortlich ist, antwortet auf die Kritik von Detlef von Hofe, der als Mitglied des Bürgervereins Kliedbruch fehlende Antworten aus den Einwohnerfragestunden der Bezirksvertretung bemängelte. Er habe nach Sturmschäden wiederholt nachgehakt, wann einige Baumstümpfe entfernt würden und nie etwas gehört. „Eine Antwort auf eine Nachfrage in einer Bürgerfragestunde wäre das Mindeste“, urteilte der Beigeordnete Visser und erklärt die lange Prozesszeit. Die Baumstümpfe müssten aufwendig ausgefräst werden. Eine Sammelausschreibung erfolge einmal im Jahr.
Im Gegenzug lobt von Hofe — wie auch der Kliedbrucher Bürgervereinsvorsitzende Peter Gerlitz — die gute Zusammenarbeit zwischen den Bürgervereinen und den Behörden innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft, die sich um das Grundwasserproblem im Dykgebiet kümmert.
Bezirksvorsteher Ralph-Harry Klaer wirbt allerdings auch um Verständnis für Situationen, für die die Verwaltung nichts könne. Er verweist auf die langen Genehmigungsfristen bei öffentlichen Bauvorhaben, die nicht mit denen des privaten Bauherrn vergleichbar seien.
Zudem wirbt er um Verständnis für unterschiedliche Sichtweisen. „Die Bürgervereine vertreten ihre Mitglieder, die Politik muss alle Bürger und deren Interesse im Auge behalten.“ wop