Mann (28) ertrinkt in Krefelder See - es war ein Unfall
Krefeld. Ein 28-Jähriger ist am Sonntagabend in dem See Holthausens Kull im Krefelder Westen ertrunken. Wie die Polizei in der Nacht zu Montag mitteilte, schwamm der Mann zusammen mit Freunden in der ehemaligen Kiesgrube.
Bei dem Versuch, das Gewässer von einer zur anderen Seite zu durchschwimmen, verließen den in Krefeld lebenden Polen vermutlich die Kräfte. Als er unterging, befanden sich seine Begleiter gerade am Ufer.
Nachdem die drei Männer vergeblich versucht hatten, ihren Kumpel zu retten, alarmierten sie um 18.40 Uhr die Rettungskräfte. Die Taucherstaffel aus Duisburg wurde sofort eingeflogen. Die Spezialisten konnten jedoch nach zwei Stunden lediglich die Leiche des 28-Jährigen bergen.
Nach Angaben der Feuerwehr waren die zeitweise in Krefeld lebenden Männer beim Eintreffen der Hilfskräfte offensichtlich angetrunken. Die Polizei konnte ermitteln, dass es sich bei dem Vorfall eindeutig um einen Badeunfall gehandelt hat. Daher, so Polizeisprecher Wolfgang Weidner, werde es auch keine Obduktion geben. „Schließlich liegt keine Straftat vor.“ Ob Alkohol ein Faktor war, der das Unglück begünstigt hat, wird also ein Geheimnis bleiben.
Die ehemalige Kiesgrube an der Holthausens Kull ist heute kein offizieller Badesee mehr und wird daher nicht durch Rettungsschwimmer überwacht. Im Internet allerdings lassen sich Seiten finden, auf denen das etwa 100 mal 470 Meter große Gewässer im Krefelder Westen als Badegelegenheit angepriesen wird. Die Abkühlung im Wasser ist aber schon seit Jahrzehnten nicht mehr erlaubt. Bis in die 70er Jahren war die Kull als „Freibad Westend“ bekannt und beliebt. 1973 fand sich kein Pächter mehr - das Aus für die Kull als Badeparadies. Heute birgt der unbewachte See auch im Winter seine Gefahren. Nach Angaben der Feuerwehr sollen bereits Kinder im Eis eingebrochen sein