Marienbunker: Kompromiss steht

Im Hauptausschuss verabschieden SPD, Grüne und Linke ein Vertragspapier mit dem Investor des Bunkers. Grundsätze sind darin verankert.

Fischeln. Klaus Weichert, der Erste Vorsitzende der Bürger-Schützen-Gesellschaft, schaut guten Mutes in die Zukunft, was die Nutzung des Fischelner Marienplatzes für Schützenfeste, Martinsfeuer und Markt — auch nach dem Ausbau des Bunkers zu einem Wohn- und Geschäftskomplex — anbetrifft: „So wie es aussieht, sind wir zu einem guten Kompromiss gekommen. Es war eine lange Entwicklung.“ In nichtöffentlicher Sitzung des Hauptausschusses ist jetzt mit Stimmen von SPD, Grünen und Linke ein Vertragspapier mit dem Investor des Bunkers verabschiedet worden. Darin heißt es, dass sowohl das Brauchtum, als auch die Menschen im umgebauten Haus nicht nur ohne Beeinträchtigungen existieren, sondern auch gut miteinander leben können.

Die Christdemokraten hätten dagegen gestimmt, weil ihr Fragenkatalog von der Verwaltung nicht ausreichend beantwortet worden sei, sagt Benedikt Lichtenberg, Vorsitzender des CDU-Stadtbezirksverbandes Fischeln. „Es ging dabei unter anderem um die Umzäunung des Spielplatzes. Es war unbefriedigend.“ Die Investorenpläne für den Marienbunker hatten in der Vergangenheit Wellen geschlagen. Nicht nur die Schützen sahen den Marienplatz als Veranstaltungsort in Gefahr — unter anderem wegen möglicher Lärmschutzauflagen. „Aber jetzt sind wir sehr dankbar dafür, dass uns die Mitarbeiter von Verwaltung und Feuerwehr gut beraten haben“, sagt Weichert. Auch dass der Bauherr die Brandschutz-Zufahrt verlegt hat, so dass sie nicht über den Platz führen muss, wenn dort einmal ein Zelt steht, habe sicher viel Geld gekostet, ergänzt er.

Die Beschluss-Vorlage der Verwaltung, die „Vertragliche Grundsatzregulierung Hochbunker Marienplatz/Altmühlenfeld“ besagt, dass gegenseitig einiges im Rahmen der „Grunddienstbarkeiten“ geregelt werden musste. So hat die Stadt Teile der Flächen am Bunker, in einer Größe von 209 Quadratmetern, für rund 15 000 Euro zurückgekauft. So soll es sicher sein, dass Wege zum benachbarten Spiel- und Bolzplatz sowie Wegeverbindungen zwischen Anrather Straße und Altmühlenfeld nicht geschlossen werden. Die Marienhof Fischeln UG als Investor wird im Gegenzug eine Tiefgarage unter dem städtischen Boden einrichten dürfen und zahlt der Stadt dafür zirka 10 000 Euro jährlich. Darüber richtet er Spiel- und Bolzplatz neu her. Da diese Bereiche für die knapp dreijährige Bauzeit nicht bespielt werden können, zahlt der Investor etwa 8500 Euro jährlich als Entschädigung.

So wirbt der Investor: „Im Ortskern am Marienplatz entsteht eines außergewöhnliches Wohn- und Bürohaus mit 27 großzügig geschnittenen Wohnungen sowie vier modernen Büros, die den historischen Bestand des Schutzbunkers aufgreifen und nachhaltig nutzen. Die neugedachte Architektur begreift und ergänzt das bestehende Bauwerk und schenkt ihm durch viele Details ein großzügiges, lichtdurchflutetes Ambiente.“