Gericht Marihuana-Raub: Angeklagter ist seit der Jugend kriminell

Krefeld. „Wie alles so gekommen ist, macht mich sehr traurig“, sagte ein 22-jähriger Angeklagter am Dienstag im Prozess um einen bewaffneten Raubüberfall vor der Zweiten Großen Strafkammer des Landgerichts.

Auf den Angeklagten wird wohl wieder eine längere Haftstrafe zukommen.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Damit meinte er vor allem seinen bisherigen Lebensweg, der ihn schon einmal für zwei Jahre ins Gefängnis und nun wieder auf die Anklagebank geführt hat.

Sechs Vorstrafen verlas der Vorsitzende Richter in seinem Zentralregisterauszug. Mehrmals wurde der Duisburger in der Vergangenheit zu Bewährungsstrafen verurteilt. Erst seine letzte Tat, eine schwere räuberische Erpressung, führte dazu, dass er nur ein Jahr nach seinem Realschulabschluss ins Gefängnis musste und die Bewährungsstrafen gleich miteinbezogen wurden.

Seit seinem 13. Lebensjahr habe er außerdem mit Drogenproblemen zu kämpfen. Die hätten oft auch seine kriminelle Karriere befördert. Der Vorsitzende Richter machte dem noch vergleichsweise jungen Angeklagten Mut: „Sie können alle was aus sich machen, wenn Sie nur wollen.“ Allerdings dürfte das auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass dem Mann eine erhebliche Haftstrafe droht.

In dem Prozess, der Ende November begonnen hat, wird ihm und drei Mitangeklagten vorgeworfen, dass sie mit einer CO2-Pistole bewaffnet einen Überfall auf einen mutmaßlichen Dealer in Krefeld begangen haben sollen. Zwei der Mitangeklagten wurden bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Nur noch der 22-jährige Duisburger und ein 25-Jähriger sitzen auf der Anklagebank. Sie sollen diejenigen gewesen sein, die die Pistole mitgebracht und damit gedroht haben. Darum könnte die Strafe für sie härter ausfallen.