Marktstraße: Dömges schließt
Viele Geschäfte geben auf. Immobilien am Standort bleiben oft unvermietet.
Krefeld. Im Herbst wird ein weiteres Geschäft an der Marktstraße, Nähe Ostwall, seine Pforten schließen. Diesmal geschieht es aus Altersgründen. „Ende September ist Schluss, ich werde bald 80 Jahre alt“, sagt Manfred Dömges, der Antiquitäten und Wohnaccessoires an der Marktstraße 8 verkauft. 30 Jahre hat er sein Geschäft betrieben und es immer weiter vergrößert. Vom Ostwall zog er zuletzt an seinen jetzigen Standort.
„Wir haben klein angefangen“, erzählt er und schließt in das „Wir“ seine Frau Silvia mit ein. „Der Ostwall ist nicht mehr das, was er war“, erklärt er weiter. „Die alteingesessenen Geschäfte wie Tralle oder Bayen haben schon lange geschlossen.“ Die Exklusivität habe stark gelitten.
An der Marktstraße gibt es bereits jetzt Leerstände. Manfred Dömges zählt aus seiner direkten Umgebung auf: „Textil Kunisch hat geschlossen, ebenso wie das Büro des Bauunternehmers Scheuss. Bang & Olufsen hat sein zweites Geschäft hier wieder aufgegeben. Und WMF am Neumarkt ist schon vor Monaten ausgezogen.“
Es sei schwer, heute zu überleben, wenn man nichts auf dem Konto hat, urteilt der erfahrene Geschäftsmann. „Die Kunden investieren in Autos und Urlaub, oder sie kommen ins Geschäft, um zu fotografieren und dann ins Internet zu gucken.“ Die Zeiten hätten sich geändert. Er selbst sei zufrieden, er habe einen Kundenstamm, der bis nach München reiche. Zur Schließung bietet er Rabatte bis zu 60 Prozent.
Barbara Lüttges — von Idee & Design gegenüber — denkt nicht ans Aufhören. Sie weiß, dass die Geschäftsleute in der Umbauphase des Ostwalls zu kämpfen haben. „Die Bummelkundschaft fehlt“, erklärt sie. „Und die Kaufkraft von auswärts fehlt ebenso. Alle Geschäftsleute stöhnen.“