Meinung Meyer wirkt authentisch
Frank Meyer versteht es, seine Politik und sich selbst zu inszenieren. Ein guter, lebendiger Redner, rhetorisch stark. Der OB lobt diejenigen, die seinen Kurs mittragen, nicht sich selbst. Er hat verstanden, dass derjenige, der andere größer macht, automatisch mitwächst.
Und da ist nichts Falsches dran. Denn was Meyer dabei auszeichnet: Er wirkt authentisch. Es macht ihm spürbar Spaß, Oberbürgermeister seiner Heimatstadt zu sein. Ob er gut darin ist, wird sich erweisen. Aber die Krefelder dürfen nach einem Jahr optimistisch sein, die richtige Wahl getroffen zu haben.
Meyer profitiert davon, kein Verwaltungskind zu sein. Das befördert den Mut. Vielen Vertrauten Kathstedes, von dem Meyer viel mehr trennt als das Parteibuch, schenkt er heute sein Vertrauen. Das ist clever und funktioniert offenbar. Zudem lebt Meyer die regionale Zusammenarbeit, das Projekt Niederrheinlande ist beispielhaft und plötzlich redet Krefeld auch wieder mit Duisburg. Und der Totalumbau der Verwaltung ist eine Herkules-Aufgabe. Extern wie intern und vor allem nicht ohne Risiko. Dazu in einer Zeit, in der andere Kommunen schon die Rolle rückwärts üben.
Erfolg hat, wer sich auch auf Strecke nicht verbiegen lässt.