Museum: Gerangel um Sanierungskosten im Finanzausschuss

Verwaltung rechnet beim KWM mit Mehrbedarf von 870 000 Euro.

Krefeld. Die Kosten für die Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums (KWM) bleiben ein Streitthema. Nachdem die Verwaltung zunächst einen zusätzlichen Bedarf von 1,37 Millionen Euro angemeldet hatte, wurde dieser Betrag auf 870 000 Euro reduziert. Grünes Licht gab es dafür im Finanzausschuss gestern Abend dennoch nicht, weil die CDU noch weiter beraten möchte. Letztlich entscheiden wird nun der Rat in seiner nächsten Sitzung am 4. Juli.

Laut Planungsdezernent Martin Linne war abzusehen, dass 12,5 Millionen Euro für die KWM-Sanierung nicht reichen würden. Die Politik hatte diese Deckelung der Kosten vorgegeben. „Zum Teil haben wir es nun mit Mehrkosten zu tun, die unabwendbar sind“, erläuterte Linne. So seien während der laufenden Bauarbeiten Schäden am Mauerwerk zutage getreten, die zwingend beseitigt werden müssten.

In anderen Fällen gebe es Streit mit den Baufirmen. „Längst nicht alle Nachforderungen erscheinen uns plausibel, wir werden alles daransetzen, sie nicht zu akzeptieren“, sagte Linne. Sollten die Firmen sich durchsetzen, gäbe es Mehrkosten von 1,37 Millionen Euro. Für realistisch hält die Verwaltung inzwischen aber einen Mehrbedarf von 870 000 Euro.

Wilfrid Fabel (CDU) kommentierte die Zusatzkosten gelassen. „Die Erhöhung müssen wir wohl akzeptieren.“ Er halte es aber für abenteuerlich, dass über ein dauerhaftes Depot in Uerdingen oder anderswo nachgedacht werde. Er frage sich, warum es keine Depotflächen im sanierten KWM gebe. Linnes Antwort: Die Flächen seien im KWM vorhanden, aber eben nicht ausreichend.

Joachim C. Heitmann (FDP) übte grundsätzliche Kritik an der Verwaltung. Die neuen Zahlen seien nur ein Zwischenbescheid, die Mehrbelastung beim KWM unkalkulierbar. „Und obendrauf kommen dann noch die Kosten für ein neues Depot.“

Frank Meyer (SPD) warf der Verwaltung vor, die Mehrbelastung für die Sanierung des Museums über Einsparungen im Schulbereich bezahlen zu wollen. Das sei mit seiner Partei nicht zu machen. Vorgesehen ist, die Erweiterung der Bismarckschule zu verschieben. Laut Linne kann mit diesem Projekt in diesem Jahr sowieso nicht mehr begonnen werden, da die Stadt noch keinen genehmigten Haushalt habe.