Ostwall-Umbau: Im Frühjahr wird es ernst

Das Projekt geht ab April 2014 in die heiße Phase. Zufahrt zu den Parkplätzen in der Innenstadt bleibt „jederzeit möglich“.

Krefeld. Mit einem „Vertrauensvorschuss“ statten CDU, SPD und Grüne die Verwaltung im Bauausschuss für die Realisierung des Projekts Ostwall-Umbau aus. FDP und UWG hingegen geben sich skeptisch. Dezernent Martin Linne, Tiefbau-Chef Hartmut Könner und Rainer Lohmann (Agentur Lohmann & Friends) legen in der Sitzung die Grundzüge für die technische Umsetzung, grobe Zeitpläne und ein Marketingkonzept vor. Dies soll bis Ende September konkretisiert den zuständigen Gremien der Stadt und allen Betroffenen vorgestellt werden.

Könner wie Linne versichern der Geschäftswelt sowie Anwälten, Ärzten und anderen Dienstleistern der Innenstadt, dass die im kommenden Frühjahr beginnenden Arbeiten im Bereich zwischen Neue Linner-/St.-Anton- Straße bis zum Herbst 2015 abgeschlossen sein werden. Für die Allgemeinheit nicht sichtbar, laufen in Phase eins ab Herbst 2013 die Umbauten im Untergrund der früheren Unterführung.

Die Phase zwei beginnt im März/April 2014. Etwa vier Wochen lang werden die Kreuzungen St.-Anton-Straße/Ostwall sowie Rheinstraße/Ostwall komplett gesperrt. Nach einem Monat soll die Schleife St.-Anton-Straße/Rheinstraße für die Bahnen wieder befahrbar sein.

Ab April 2015, so verspricht Hartmut Könner, könne der reguläre Betrieb der Busse, Straßen- und Rheinbahnen wieder aufgenommen werden. Die Aufhebung der Vollsperrung zwischen der Neuen Linner Straße bis zur St.- Anton-Straße für den Individualverkehr kündigt er ebenfalls für diesen Zeitpunkt an. Er betont dabei, dass keineswegs der gesamte Ostwall gesperrt sei. „Vom Hauptbahnhof bis Neuen Linner Straße ist er befahrbar.“ Zudem, so Linne, bleibt die Zufahrt zu den Pkw-Stellplätzen der Innenstadt „jederzeit möglich“.

Als geplante Eröffnungstermine für das kernsanierte Horten-Haus nennt Linne November 2014 und für die ehemalige Werkkunstschule Herbst 2015. Der Baudezernent: „Es wird extrem kompliziert, aber wir werden das hinkriegen.“

Vorgelegt werden sollen im kommenden September auch die Konzepte für das Kfz- und das Parkleitsystem. Damit verbunden ist eine Änderung der Ampelschaltungen. Könner: „Wir müssen uns auch um die Radfahrer und Fußgänger kümmern.“

Das Marketingkonzept von Rainer Lohmann umfasst neben einer Baustellenzeitung (geplante Auflage: 100 000 Exemplare) diverse Internetangebote, Webcams und ein Büro auf dem Baustellengelände.

Lohmann möchte die bisher negative Stimmung in ein „positives Grundrauschen“ verwandeln. Die „Baustelle wird zeitweise zur Braustelle oder auch zur Traustelle“, kündigt Lohmann an. Leitmotiv: „Für sie reißen wir den Ostwall auf.“ Die Verwaltung beziffert die Kosten der Kampagne auf etwa 200 000 Euro.

SPD-Sprecher Hans Butzen, der unter Berufung auf den Einzelhandel Umsatzeinbußen bis zu 100 Millionen Euro befürchtet, sagte: „Ich hoffe, dass wir mit diesem Konzept die Betroffenen zu Beteiligten machen und nicht zu Gegnern.“ Frühzeitige und transparente Information, so auch die Grünen und die CDU, seien entscheidend für den Erfolg des Projekts.