Muss THW Gebäudeteile schließen?

Die Mängel im Gebäude an der Parkstraße sind immens, auch beim Brandschutz. Zudem gibt es ein Schimmelproblem.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Das Technische Hilfswerk (THW) in Krefeld plagen Sorgen: Die Unterkunft an der Parkstraße in Uerdingen ist in einem desolaten Zustand. Schimmel an den Wänden, viel zu wenig Platz für die Fahrzeuge - und jetzt droht auch noch ein Teil des Gebäudes stillgelegt zu werden. Das Problem: Im Unterrichtsraum im Dachgeschoss fehlt ein zweiter Rettungsweg. Der ist aber für Aufenthaltsräume zwingend vorgeschrieben.

„Vor Kurzem hat eine Brandschau stattgefunden. Dabei sind im Grunde die gleichen Mängel aufgelistet worden wie bei der Brandschau fünf Jahre zuvor“, schildert Thomas Siemons, der stellvertretende Ortsbeauftragte des Krefelder THW. Die Probleme sind schon viel älter - doch geändert wird nichts. Das Problem: Der Ortsverband ist Mieter bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Und die investiert nur noch das Nötigste, weil die Krefelder über kurz oder lang in einen Neubau sollen.

Doch da ist beängstigende Ruhe eingekehrt. Obwohl der Bedarf allgemein anerkannt ist, gibt es kein Signal nach Krefeld, dass mit einem Neubau zu rechnen ist. Dabei hat der Bund gerade erst ein Programm aufgelegt und 27 Millionen Euro bereitgestellt, mit denen ab dem Jahr 2015 THW-Unterkünfte finanziert werden sollen.

Nicht nur der desolate Zustand, auch die Größe insgesamt ist ein Problem: Weil nicht genug Platz ist und die Unterkunft für Fahrzeuge der heutigen Größenordnung nicht ausgelegt ist, musste ein zusätzliches Ausweichquartier an der Emil-Schäfer-Straße bezogen werden. An den dortigen alten Hallen kommt es aber immer wieder zu Vandalismus und sogar Bränden.

Geeignete Alternativstandorte sind im Stadtgebiet vorhanden. Bei einem so genannten Erkundungsverfahren ist Krefeld überprüft worden mit dem Ergebnis, dass gleich mehrere Optionen bestehen. Konkretes hat sich daraus nicht ergeben. „Die Verantwortlichen wissen wohl nicht, wie extrem es hier ist“, sagt Siemons.

Er befürchtet auch Folgen in der Außenwirkung. So ist die Zahl der THW-Helfer in den vergangenen Jahren massiv gesunken, da es mit Wegfall der Wehrpflicht auch keinen Ersatzdienst mehr gibt, den das THW per mehrjähriger Verpflichtung angeboten hat. Das sorgte stets für viele helfende Hände. Nun ist man auf rein ehrenamtlich Tätige angewiesen — die durch den baulichen Zustand der Unterkunft aber eher abgeschreckt werden. Mitgliederwerbung wird schwieriger.

Verschärfen dürfte sich die Situation, wenn der Unterrichtsraum tatsächlich geschlossen werden sollte. Über die behördliche Maßnahme muss in Kürze die Abteilung Vorbeugender Brandschutz bei der Feuerwehr entscheiden.