Aktion Nabu lädt zur Stunde der Wintervögel

Freiwillige sollen helfen, den Bestand der Tiere zu ermitteln. So können Interessierte mitmachen.

Rotkehlchen (Erithacus rubecula) zählen zu den häufigsten Wintervögeln. Diese und andere Arten sollen Vogelfreunde nun zählen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Was tut sich in der Vogelwelt? Welchen Arten geht es gut und welche sind womöglich gefährdet? Um Fragen wie diese zu klären, lädt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) auch Krefelder zur „Stunde der Wintervögel“ ein. Darum geht es: Zwischen Freitag, 10., und Sonntag, 12. Januar, sollen Freiwillige eine Stunde den Garten, den Balkon oder den Stadtpark beobachten. Dort sollen die Helfer von jeder Vogelart die höchste Anzahl, die in diesem Zeitraum gleichzeitig zu sehen war, notieren. Das vermeidet Doppelzählungen. Eine besondere Qualifikation ist außer dem Interesse an der Vogelwelt für die Teilnahme nicht nötig. Gezählt werden kann zu jeder Tageszeit.

 Wer mitgemacht hat, sollte seine Zählung natürlich melden. Das geht am besten über das Online-Meldeformular, das auf der Homepage des Nabu zu finden ist. Zudem gibt es eine entsprechende App. Das Formular ist vom Aktionsbeginn am 10. Januar bis zum Ende der Meldefrist am 20. Januar freigeschaltet. Telefonisch nehmen Mitarbeiter des Nabu die Daten ebenso entgegen. Das geht unter der kostenlosen Rufnummer 0800/1157115. Die Telefone sind am 11. und 12. Januar von 10 bis 18 Uhr besetzt.

Die Aktion gibt es zum zehnten Mal. Im Mittelpunkt stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten des Siedlungsraums, wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Die „Stunde der Wintervögel“ gilt als größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands. Im Jahr 2019 beteiligten sich mehr als 138 000 Menschen. Je mehr Menschen bei dieser Aktion ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse.

In Krefeld wurden im vergangenen Jahr in 201 Gärten 5501 Vögel gezählt. 267 Vogelfreunde haben dort Beobachtungen gemacht. Meist gesehen war die Kohlmeise mit 789 Tieren. Vögel wie der Kleinspecht fielen nur ein Mal auf. Insgesamt notierten die Helfer 61 Arten. Der Nabu nutzt die Ergebnisse, um sich zielgerichteter für den Schutz einzelner Vögel einsetzen zu können. Wie viele Tiere auftauchen, hängt von vielen Faktoren ab – etwa dem Bruterfolg, den die Vögel im Sommer in Skandinavien oder Russland hatten. Und das Wetter hier ist natürlich auch entscheidend. Je frostiger und schneereicher es ist, desto verlockender sind die vergleichsweise milden Siedlungslagen.

Wer in diesem Jahr mitmachen möchte, aber kaum mehr als eine Schwarzdrossel erkennt, bekommt Hilfe vom Nabu. Online gibt es eine Zählhilfe mit Fotos der entscheidenden Vögel. jab