Nächster Versuch für Tempo 30 auf Kölner Straße
SPD, Grüne und Linke bringen erneut einen Antrag in den Stadtrat. Damit sollen vor allem Kinder besser geschützt werden.
Fischeln. Fünfmal haben sie es seit 2002 versucht, fünfmal sind sie gescheitert. Nun nehmen die Fischelner einen erneuten Anlauf, um endlich ihr Ziel zu erreichen: Tempo 30 auf der Kölner Straße. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich das noch erlebe“, sagt Anja Cäsar von den Grünen. Ein wenig Sarkasmus ist schon dabei, doch die Fischelner geben nicht auf. Zu groß ist ihrer Meinung nach die Gefahr, die für alle Verkehrsteilnehmer aus der derzeitigen Situation hervorgeht.
Deshalb sind bei der Bezirksvertretung am Donnerstagabend auch die Elternvertreter des Markuskindergartens anwesend. „Der Verkehr auf der Kölner Straße wird immer mehr und immer schneller. Wir sind tagtäglich von der Situation betroffen und haben große Probleme, unsere Kinder sicher über die Straße zu bringen“, sagen sie. Am 1. Juni reichten sie einen Antrag bei Oberbürgermeister Frank Meyer ein. Das Problem sehen auch die Vertreter von SPD, Grünen und Linken in Fischeln, und nach einstimmiger Entscheidung bringen sie es nun in den Stadtrat.
Laut Jürgen Oppers von der SPD, selbst Anwohner an der Kölner Straße, hätte es bereits in den Jahren 2002, 2008, 2009, 2012 und 2014 Versuche gegeben, die Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 Stundenkilometer zu senken. „Seit 16 Jahren versuchen wir die Straße zu beruhigen“, sagt er. Lange war dies nicht möglich, weil die Kölner Straße eine Bundesstraße war. Nun ist sie eine sogenannte Vorbehaltsstraße.
Jürgen Oppers, SPD
Außerdem hat der Gesetzgeber mittlerweile die Vorgabe geändert, dass eine Einrichtung wie der Kindergarten nicht mehr direkt an der Straße liegen muss, um eine Temporeduktion zu bewirken. Es reiche eine indirekte Verbindung. „Und es ist ja nicht nur der Markuskindergarten betroffen. Auch der Kindergarten Klein & Groß, das Jugendzentrum und der Zugang zum Fischelner Stadtpark liegen an der Kölner Straße“, sagt Oppers und fordert mit seinen Mitstreitern Tempo 30 auf den 1,4 Kilometern zwischen der Untergath im Norden und der Hafelsstraße im Süden, also auf Höhe des Rathauses. „Und auch wenn eine Bahn mal eine Minute zu spät bei der nächsten Haltestelle ankommt: Man sollte die Gesundheit von Kindern nicht in Kauf nehmen.“
Die Elternvertreter des Markuskindergartens wünschen sich eine Lösung, damit alle sicher am Verkehr teilnehmen können. Und Cäsar hofft, „dass das Anliegen nicht, wie beim letzten Mal, erneut im Planungsausschuss einen langsamen Tod stirbt“. Es wäre der sechste.