Natürlich abnehmen: Schluss mit dem Schnaufen!
WZ-Mitarbeiterin Christina Schulte sagt den Kilos den Kampf an. Ihre Methode: Wenig Fett, wenig Zucker — und ab und an eine Spritze Sanguinum.
Krefeld. Jetzt ist Schluss! Schluss damit, beim Spaziergang mit den erwachsenen Söhnen ins Schnaufen zu kommen — auch wenn ich am hügeligen Neckarufer unterwegs bin. Schluss mit dem Schattendasein meiner Sommerkleider — aus Gründen der Konfektionsgröße. Und Schluss mit morgendlichen Rückenschmerzen.
All das nämlich hat seinen Grund in zu vielen Kilos. Und deswegen heißt die Devise jetzt: Abnehmen und damit den Körper entlasten. Die Idee war schon lange in meinem Kopf. Lauter halbherzige Versuche habe ich unternommen.
Aber die Fastenzeit verstrich ergebnislos. Das Dinner-Cancelling habe ich nur eine knappe Woche durchgehalten, weil ich dann gleich wieder nett eingeladen war. Und seit die Freibäder geöffnet haben, hat die Digitalanzeige der Waage auch wenig Freundliches zu berichten.
Ich hatte das gute Stück übrigens längst im Verdacht, immer etwas weniger anzuzeigen. Und da lief mir die Heilpraktikerin über den Weg. Die von erfolgreichen Kuren ihrer Patienten berichtete.
Sanguinum heißt das Stoffwechselprogramm zur Gewichtsreduktion, das von homöopathischen Mitteln begleitet wird. Es sieht einen genauen Essensplan mit wenig Fett, kaum Zucker, etwas Eiweiß und viel Gemüse vor. Außerdem: „Sie müssen den Wunsch haben, etwas zu verändern“, sagt Heilpraktikerin Karin Baumann, „dann können Sie sich an die Pläne halten.“
Also gibt es ab jetzt morgens zwei Scheiben Knäcke mit Hüttenkäse, mittags 200 Gramm mageres Fleisch oder Fisch mit Salat und abends wieder Salat oder Quark. Erlaubt sind auch 200 Gramm Obst — diese Menge darf wegen des Zuckergehalts nicht überschritten werden. Alles, was ich esse, trage ich einen Wochenplan ein, damit ich den Überblick nicht verliere.
Den ganzen Tag darf ich Gemüse knabbern nach Herzenslust. Fetthaltige wie Avocado muss ich meiden und leider auch Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Aber jetzt finde ich auf dem Markt eine Fülle frischer Produkte. Denn Konserven oder zubereitete Lebensmittel sind nicht erlaubt, da sie oft versteckten Zucker enthalten.
Der Kühlschrank soll immer gut gefüllt mit den erlaubten Lebensmitteln sein! Viel Wasser soll ich trinken, Kräutertees — und in Ausnahmesituationen darf ich mal eine kleine Weißweinschorle genießen.
Im Zweifel kann ich meine Heilpraktikerin jederzeit anrufen. Bei ihr werde ich dreimal in der Woche gewogen, und zwar so richtig. Die Maschine zeigt an, wie viele meiner Kilos aus Fett bestehen, welchen Grundumsatz ich habe, und wie viel Wasser mein Körper enthält.
Das kann die Waage alles an den Fußsohlen ablesen. Zur Unterstützung der Kur bekomme ich an den drei Tagen eine kleine Spritze Sanguinum in den Bauch. Die homöopathischen Substanzen wirken ganzheitlich und halten den Stoffwechsel auf einem hohen Niveau.
„Unser Körper funktioniert wie in der Steinzeit“, erklärt Karin Baumann. „Wenn er weniger bekommt, geht er auf Sparflamme. Aber wir wollen, dass der Stoffwechsel hoch bleibt und viel Fett verbraucht.“ Mit der Homöopathie soll das funktionieren. „Im Schnitt verlieren meine Patienten zwei bis drei Pfund in der Woche“, sagt Baumann. „Die Gewichtsabnahme ist abhängig von Vorerkrankungen, Medikamenten oder Hormonschwankungen.“
Das Gute: Ich habe keinen Hunger dabei. Jetzt bin ich gespannt. Ob ich mir zu viel vorgenommen habe? Ob ich das durchhalte? Ob ich Falten dazukriege? Ob ich wirklich zehn Kilo loswerde? Das wird sich zeigen. Denn nun sitze ich in dem Boot und werde losrudern. In meinem Fall gehört das Schwimmen dazu. Mindestens einen Kilometer am Tag, und die vier Kilometer hin und zurück zum Schwimmbad auf dem Fahrrad. Und zwischendurch hänge ich an der Flasche: Stilles Wasser ist nun mein ständiger Begleiter. Jetzt geht es los!