Neue Steine sollen die Luft reinigen
Am Oranierring gibt es ein Pflaster aus besonderem Material.
Nord. Die Stadt hat auf einem 700 Meter langen Stück des Oranierrings einen neuen Gehweg gebaut. Das besondere an den verlegten Steinen ist deren Fähigkeit, durch Photokatalyse das gesundheitsgefährdende NOx-Spektrum (Stickoxyde) zu reduzieren. „Dies ist eine weitere Maßnahme im Rahmen der Luftreinhalteplanung. Wir erhoffen uns mit dem neuen Pflaster, die Werte weiter senken zu können“, sagt Umwelt-Dezernent Thomas Visser.
Der verwendete Baustoff „Airclean 2.0“ des Betonsteinherstellers Lintel aus dem ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück ist eine Weiterentwicklung bisheriger Pflaster und wurde nun erstmals eingebaut. Er soll die dreifache Wirkung wie der Vorgänger haben.
Das helle Pflaster sieht genauso aus wie normales Pflaster, verfügt aber in der sogenannten Vorsatzschale, dem oberen Teil des Steins, über Titandioxid. Dieses reduziert die Stickoxide. Die Umbaukosten für die 2000 Quadratmeter liegen bei knapp 200 000 Euro brutto. Die Baumaßnahme wird aus Mitteln des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes (KInvFöG) als Maßnahme zur Verbesserung der Luftqualität gefördert. Die Förderung beträgt 90 Prozent. Den Rest trägt die Stadt. Das verlegte Pflaster ist rund acht Euro pro Quadratmeter teurer als normales Pflaster.
An der Ecke Oranierring/Weberstraße misst das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) seit Jahren Stickstoffdioxid-Immissionen. Bis vor zwei Jahren war der Stickstoffdioxid-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter an dieser Stelle überschritten, 2015 und 2016 lag man, wenn auch knapp, darunter. Red