Neuer Pool im Zoo: Die Pinguine lassen bitten
Das neue Gehege mit 800 Quadratmetern ist eröffnet. Ein Weg für Besucher führt durch die Anlage.
Krefeld. Im Zoo freuen sich 20 Pinguine und eine Kolonie Inka-Seeschwalben über den Einzug in den neuen „Pinguin-Pool“. Rechtzeitig zu den Osterfeiertagen wurde die 800 Quadratmeter große, moderne und naturnahe Anlage (Foto: Dirk Jochmann) fertiggestellt. Vor den Augen der Besucher eröffnet sich ein felsiges Küstenpanorama, in dessen Vordergrund ein Wasserbecken mit einer Fläche von 250 Quadratmetern in eine Dünenlandschaft eingebettet liegt. Durch eine große Scheibe können die flinken Schwimmvögel nun gut bei ihren rasanten „Unterwasserflügen“ beobachtet werden.
Überspannt wird die Anlage von einer feinmaschigen Netzkonstruktion, die die Inka-Seeschwalben am Entweichen hindert. Der Clou an der neuen Anlage: Ein Weg führt mitten hindurch. Bei der Planung des „Pinguin-Pools“ wurde die Zooleitung durch das Architekturbüro Buchert aus Landau unterstützt, das bereits Erfahrung mit dem Bau einer Pinguinanlage im dortigen Zoo hatte.
Gestaltet wurde die natürlich anmutende Felsenlandschaft durch die Brüder Uwe und Andreas Thürnau vom studio grafico naturalistico aus Berlin. Vorbild der Gestaltung ist der natürliche Lebensraum der Humboldt-Pinguine an den felsenreichen Küsten und in den Dünen der Pazifikküste Chiles und Perus. Gräser, niedrig wachsende Pflanzen und südamerikanische Pfennigbuchen bestimmen das Pflanzbild des Geheges.
Zu den Pinguinen und Seeschwalben werden sich bald noch einige Rotschulter- und Zimtenten gesellen. Alle Arten haben eine lange Tradition im Zoo. Humboldt-Pinguine werden seit 1960 gehalten. Der jetzige Neubau wurde notwendig, da in der alten Anlage immer wieder Tiere an Infektionen starben und schon lange keine Jungtieraufzucht mehr stattfand.
Der Verein der Zoofreunde Krefeld ermöglichte die vollständige Finanzierung der Pinguinanlage in Höhe von 550 000 Euro. Die Summe kam durch die Spendenaktionen Zoolotterie, Pinguin-ART und Fördersteine, aber auch durch zahlreiche private Spender und Sachspenden einzelner Baufirmen zustande.
Eine Tafel am Eingang der Anlage nennt die Namen der Förderer, ohne deren Unterstützung der Neubau nicht möglich gewesen wäre.
An der Westküste Südamerikas lebten in den 1950er-Jahren rund 1,5Millionen, heute sind es nur noch etwa 13 000 Tiere. Geht diese Entwicklung weiter, werden sie in 30Jahren dort aussterben. Die Ursachen sind Überfischung, Klimaveränderung, Zerstörung von Lebensraum durch Tourismus und die Verschmutzung der Meere mit Öl und Müll. Seit 2012 sind der Zoo und die Zoofreunde Krefeld Mitglied im Verein „Sphenisco — Schutz des Humboldt-Pinguins“ mit Sitz in Landau.