Fog Joggers: Soundtrack für den Sommer
Die Krefelder Band hat ein neues Album. Am Sonntag bekommen die Fans es erstmals zu hören.
Krefeld. Ostersonntag ist ein guter Tag für die Fog Joggers. Vor einem Jahr spielte die junge Krefelder Band vor 600 Fans in der Kulturfabrik — ein großer Abend für alle Beteiligten. Morgen soll sich das Ereignis wiederholen: Eine Bühnenshow mit Projektionen und professionellem Lichtdesign ist vorbereitet, das neue Album „From Heart to Toe“ haben die Jungs ebenfalls im Gepäck.
Obwohl es erst am 23. Mai erscheint, wird es in der Kufa bereits erhältlich sein. „Wir möchten den Leuten das Ding schon mitgeben“, sagt Frontmann Jan Büttner. Schließlich ist Krefeld die Heimatbasis, hier sitzen die treuesten Fans, die den Weg seit 2007 eng mitverfolgt haben.
Auf der neuen CD werden sie wohl wieder finden, was sie suchen: melodiösen Rock mit deutlichem Folk-Einschlag, getragen von Büttners unverwechselbarer Stimme, deren helle Klarheit immer wieder unvermittelt ins Raue, Unergründliche kippt. Die elf Songs sind ein Soundtrack für den Sommer, für den Grillabend am Rhein oder das letzte Bier auf dem Balkon. Man könnte die Musik belanglos nennen, doch man kann auch ihre Direktheit und Leichtigkeit bewundern. Das ist kein formatierter Pop — die Jungs klingen, wie sie fühlen.
Dazu passt auch die Entstehungsgeschichte des Albums. In einem Düsseldorfer Studio haben die Fog Joggers die Songs auf einem analogen Tonbandgerät mit 24 Spuren eins zu eins aufgenommen, statt die Elemente digital übereinander zu legen. Dadurch wirkt der Sound fast live, pur, fern von jeglichem Schnickschnack. „Wir wollten, dass es so echt klingt, wie es geht“, erklärt Jan Büttner. „Ich glaube, darin liegt unsere Stärke.“
Schon im Titel des Albums lässt sich dieser Ansatz erkennen: Statt klassisch vom Kopf bis zu den Zehen hat sich die Band vom Herz bis zu den Zehen ins neue Album geworfen: „Wir haben das nicht zu Tode gedacht, sondern einfach gemacht“, sagt Büttner, der die Texte schreibt und meist die ersten musikalischen Fetzen mit in den Proberaum bringt. Gemeinsam mit Stephan Selbach (Bass), Christian Peitz (Orgel) und Dominik van Bebber (Schlagzeug) entwickelt er dort die fertigen Songs.
Dass sie sich so entspannt und ohne große finanzielle Sorgen in die Arbeit stürzen konnten, verdanken die Fog Joggers dem soeben verlängerten Vertrag mit einer großen Brauerei. Der Song „Waiting in the Wings“ läuft nach wie vor in deren Bierwerbung. Einen „großen Knall“ in Sachen Popularität hat Jan Büttner seitdem nicht gespürt. Muss er aber auch nicht: Die wahre Überzeugungsarbeit, sagt er, findet bei den Konzerten statt: „Und da fühlen wir uns weiterhin auf dem aufsteigenden Ast.“