Auch für Matthias Müllers ist der Sonntag der stressfreieste Tag zum Einkaufen. Freundin Corinna Zentgraf braucht Jacke und Schuhe und seinen Rat. "Bis zu zehn Geschäfte besuche ich mit", sagt er lachend. Die Chancen stehen gut, denn die Schuhe waren schnell gefunden.

Hajo Greve, Geschäftsführer des gleichnamigen Modehauses an der Hochstraße, zieht am Abend positive Bilanz: "Der Sonntag erfüllt voll unsere Erwartungen und ist vergleichbar mit fünf Umsatzstunden eines durchschnittlichen Wochentags." Das Fazit von Vater Franz-Joseph Greve als Vorsitzender der Werbegemeinschaft Krefeld: "Der Umsatz liegt knapp auf Vorjahresniveau mit den Motoren Outdoor-Bekleidung, Strickwaren, Accessoires, Sportwaren und Parfümerie-Artikeln."

Zufriedenheit auch bei Anja Lache, die zwischen ihrem Geschäft Marc O’Polo an der Königstraße und den benachbarten Läden ihres Mannes (Tommy Hilfiger und Bogner) hin und her pendelt, um nach dem Rechten zu sehen. "Unsere Winterkollektionen kommen gut an, speziell Outdoor-Jacken, Cordhosen und Chinos."

Um die Ecke an der Marktstraße ist Dunja Schmitz von Antiquitäten und exklusive Einrichtungen Dömges von den Fachgesprächen äußerst angetan: "Viele Kunden kommen von außerhalb, speziell aus Düsseldorf und interessieren sich für unsere Spezialität - maßgefertigte Möbel und individuell kombinierbare Lampen." Die Lage, obwohl nur wenige Meter entfernt, sei wesentlich besser als beim früheren Standort am Ostwall.

Dort scheint der Besucherstrom der Innenstadt wie abgeschnitten. Viele Geschäfte haben erst gar nicht geöffnet. Sara Manunza sitzt freundlich aber tatenlos im menschenleeren Schuhgeschäft Spirit of Nature, bis sich dann doch ein Paar in den Laden verirrt. "Der Sonntag kommt hier nicht an, gestern und vorgestern hatten wir noch einen bombastischen Betrieb."