Oppum Oppum: Es fehlen Hinweise auf Automaten

Oppum. · Bürger ärgern sich am Bahnhof Oppum, weil sie keine Tickets an alter Stelle ziehen können.

Der alte Automat ist demontiert, man sieht noch, wo er hing. Hinweise auf den neuen Standort fehlen.

Foto: abi/Andreas Bischof

Ärger und Unverständnis der Bürger, die jetzt ab Bahnhof Oppum mit dem Zug fahren und ihr Ticket an gewohnter Stelle ziehen möchten, sind groß. Denn dort, wo bisher die beiden Fahrkartenautomaten hingen, sind nur noch ihre Umrisse zu sehen. Die Kästen sind nicht mehr da und ein Ersatz nicht in Sichtweite. Die Bahn ist nicht schuld am Ungemach.

Helmut Zenz, der nur wenige Autominuten vom Bahnhof wohnt, und die Züge sowohl privat als auch beruflich nutzt, berichtet: „Wir hatten Besuch aus Dresden und wollten ihn in Düsseldorf treffen. Als wir unser Ticket ziehen wollten, und die Automaten weder an Haupt-, noch an Werkstätten Straße an den Eingängen hingen, hatten wir ein Problem. Wir dachten zuerst, sie seien wohl aufgebrochen worden.“

Helmut Zenz ist unzufrieden, dass der neue Automat sich versteckt am Ende des Bahnsteiges befindet.

Foto: abi/Andreas Bischof

Da die Familie noch genügend Zeit hatte, konnten sie im nächsten Shop an der Hauptstraße zwar Tickets kaufen, bekamen aber auch den Hinweis, dass sie nicht entwertet werden könnten. „Wir könnten die Abfahrtzeit ja mit dem Kugelschreiber auf dem Fahrschein notieren, lautete der gut gemeinte Vorschlag“, sagt Zenz. Das nächste Problem war da. „Für mich ist Kugelschreiber auf Fahrscheinen Urkundenfälschung, das geht gar nicht. Wir haben also Tickets gekauft, in der Hoffnung, dass sie von einem Schaffner im Zug entwertet würden.“

Die Hoffnung wurde in Meerbusch erfüllt. „Ich habe dem Kontrolleur alles erklärt, die Scheine wurden entwertet. Doch was wäre gewesen, wenn ich erst beim Aussteigen in Düsseldorf einen getroffen hätte? Da wäre ich in großer Erklärungsnot gewesen.“ Alle würden davon reden, dass es besser sei, den ÖPNV zu nutzen, erklärt er weiter. Und dann so etwas. „Ich fahre wieder mit dem Auto. Zumal von zehn Fahrten des RE10 nur drei relativ pünktlich sind. Entweder kommen sie zu spät oder gar nicht. Das kann ich auf Dauer meinem Arbeitgeber nicht erklären.“ Und wenn dann die Züge kommen würden, würden die Fahrgäste dicht gedrängt aneinander stehen. „Und das in Corona-Zeiten.“

Mittlerweile hat Zenz herausgefunden, dass in einiger Entfernung, auf der Höhe der Radboxen an der Werkstätten Straße, ein neuer grüner Fahrkartenautomat steht. Dino Niemann, stellvertretender Pressesprecher Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), erklärt dazu, dass der Automatenvertrieb neu organisiert wurde. „Wir haben europaweit ausgeschrieben und daraufhin umgestellt. Jetzt bietet die Transdev Vertrieb GmbH sowohl den Verkauf von Nahverkehrstickets an den Bahnhöfen und Schienenpersonennahverkehrs (SPNV)-Haltepunkten im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) als auch Fahrkarten für den Fernverkehr der Deutschen Bahn an.“

Die bisherigen Automaten der DB seien rund zwölf Jahre alt gewesen. „Jetzt sollte es eine wirtschaftlichere Lösung geben, die Betrieb und Wartung deckt.“ Einen Hinweis an alter Stelle auf den neuen Standort des Fahrkartenautomaten hätte auch er für sinnvoll erachtet. „Das muss besser werden“, findet der Pressesprecher. „Wenn die Wirtschaftlichkeit der neuen Automaten ersichtlich ist, wird es vielleicht einen weiteren Automaten am Vertriebsstandort, am Bahnhof Oppum, geben.“ Der Vertriebsvertrag mit Transdev läuft bis 2030.