Krefeld Ostwall: Und schon wieder tropft das Glasdach

Krefeld. Mittwochvormittag war es wieder deutlich zu sehen. Bei stärkerem Regenfall ist es unter dem Glasdach an der Ostwall-Haltestelle alles andere als trocken. Viele Fußgänger sowie Bahn- und Busreisende ließen den Regenschirm unter dem gewaltigen Glasgebilde lieber direkt aufgespannt.

Wenn es regnet, greifen die Krefelder unterm Ostwalldach zum Schirm.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Denn an mindestens drei Stellen ist das Dach undicht.

Im Bereich des nördlichen Fußgängerübergangs sprudelt das Regenwasser nur so auf die darunterliegenden Fahrradständer. Richtung Süden fehlt im hinteren Teil der Haltstelle eine Glasscheibe komplett, zudem läuft im gleichen Bereich das Wasser an einem Stahlträger der Dachkonstruktion herunter. Bereits vor einem Monat hatte die WZ bei der Stadt nach der Ursache der undichten Stelle am Fußgängerübergang zwischen UdU und dem Eingang zum Mediencenter an der Rheinstraße gefragt.

Passiert ist seitdem nichts. Denn die Stadt hat anscheinend keine Möglichkeit, die Ablaufrinne, die sich in der Mitte der Dachkonstruktion befindet, zu begutachten. Ein Besteigen des Dachs sei aus versicherungstechnischen Gründen nicht möglich. Ansprüche gegenüber der spanischen Montagefirma, die die Glaselemente einsetzte, könnten nach dem Betreten der Scheiben möglicherweise nicht mehr geltend gemacht werden.

Für den Einsatz eines Hubwagens müssten Stromleitungen vom Netz genommen werden. Auch hier konnten sich Verwaltung und Stadtwerke anscheinend bislang nicht auf einen entsprechenden Begutachtungstermin einigen.

Was bleibt, ist Frust. Auf vielen Seiten. Im Rathaus gibt man kleinlaut zu: „Die angesprochene Problematik ist uns bekannt, wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung. Am 24. Juli erwarten wir Ergebnisse einer Untersuchung, mit denen wir dann hoffentlich die gewünschte Lösung herbeiführen können“, sagt Stadtsprecher Manuel Kölker. „Bis dahin bitten wir die Krefelder Bürger noch um etwas Geduld.“ Geduld, die viele Krefelder für den 20,47 Millionen Euro teuren Neubau längst nicht mehr aufbringen wollen.