Paketzusteller liefern 17 000 Pakete am Tag aus
In der Zeit vor Weihnachten werden Mitarbeiter eingestellt, um den Ansturm zu bewältigen.
Krefeld. Mit gerunzelter Stirn schaut Frank Eufinger nach draußen. „Oh nein, es schneit.“ Eufinger ist Leiter der DHL-Zustellbasis an der Anrather Straße, die an die Rückseite des Paketzentrums angehängt ist. Im Paketzentrum werden die Päckchen sortiert, in der Basis beladen Mitarbeiter die Postautos und bringen die Pakete zu den Kunden. Über Schnee freut sich Eufinger deshalb nicht, auch wenn die Autos mit Winterreifen ausgerüstet sind. Denn gerade in der Vorweihnachtszeit haben Eufinger und seine Mitarbeiter auch ohne Schnee genug zu tun.
„Normalerweise fahren wir am Tag 10 000 Pakete raus, jetzt sind es um die 17 000“, sagt Eufinger. Insgesamt 55 Bezirke im Stadtgebiet, in Tönisvorst, Kempen und im Norden von Düsseldorf werden von Krefeld aus beliefert. „Vor kurzem haben wir 31 weitere Bezirke nach Willich ausgelagert“, berichtet Eusfinger. Um die Menge an Paketen bewältigen zu können hat er für die Vorweihnachtszeit 40 zusätzliche Hilfskräfte eingestellt. „Um die 200 Mitarbeiter beladen und fahren die Wagen in zwei Wellen“, berichtet Pressesprecherin Britta Töllner. Mehr Autos braucht Eufinger ebenfalls: 150 statt der sonst 100 Wagen rollen durch die Straßen.
Über ein Förderband kommen die Päckchen aus dem Paketzentrum, sie werden automatisch sortiert und auf den entsprechenden Rollbehälter vor dem Beladetor abgeworfen. Dort stehen Mitarbeiter bereit, um die Autos zu beladen. Das sind nur selten auch die, die hinterher das Auto fahren. „Meistens sind es Innendienstmitarbeiter“ erklärt Eufinger.
Armin Möller ist einer der wenigen Zusteller, die ihr Auto selber beladen. Mit geübten Handgriffen füllt er den Laderaum, schnell leeren sich die Behälter vor ihm. Große, sperrige Pakete packt er als letztes ein. Das Tempo lohnt sich für ihn, denn erst, wenn er alles ausgeliefert hat, ist seine Schicht beendet.
Ein Ende der Paketflut ist nicht in Sicht. „Die Leute haben das Internet für sich entdeckt und bestellen fleißig“, meint Eufinger. Verschickt werde fast alles, von der Stoßstange bis zum Keyboard. „Nur lebende Tiere und Gefahrstoffe transportieren wir nicht.“ Auch Streusalz ordern Kunden über das Internet. „Da freut sich der Zusteller, wenn jemand zehn Sack Streusalz bestellt“, erzählt Eufinger. Bis zu 31,5 Kilogramm muss ein Zusteller transportieren können, deshalb seien Frauen auch selten in dem Beruf.
Auch die Arbeitszeiten können abschrecken, denn vor Weihnachten machen die Zusteller Überstunden. „Am 23. Dezember bieten wir eine Sonntagszustellung an“, sagt Töllner.
Trotzdem sollten Kunden ihre Pakete so früh wie möglich bestellen. „Je früher desto besser, da der Zusteller erst Feierabend hat, wenn das letzte Paket zugestellt ist“, erklärt sie. Denn auch der Zusteller möchte Weihnachten im Kreis seiner Familie feiern — und zumindest bei ihm sollten alle Geschenke rechtzeitig angekommen sein.