Passage: Luximo verabschiedet sich
Stadt kauft Häuser und Werkkunstschule zurück. Vertrag vor dem Abschluss.
Krefeld. Das Kapitel Luximo könnte für Krefeld bald beendet sein. Nach Aussage von CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel stehen die Verhandlungen mit den Schweizern über die Rücknahme der Werkkunstschule und den Kauf von drei Häusern am Ostwall durch die städtische Wohnstätte kurz vor dem Abschluss. „Ich hoffe, dass wir dafür noch vor den Sommerferien einen Mehrheitsbeschluss bekommen“, sagt Fabel. Dann könne man an dieser Stelle endlich weiterkommen.
Weiterkommen heißt in diesem Fall, eine attraktive Einkaufsmöglichkeit zu schaffen. Denn dieser Standort hat für Fabel Priorität. Wenn man erst im Besitz der Immobilien sei, habe man das Heft des Handelns nach dem jahrelangen Stillstand wieder in der Hand und könne mit interessierten Partnern oder Investoren verhandeln. Das können andere Immobilienbesitzer in diesem Abschnitt sein, aber auch Interessenten wie die großen Projektentwickler MfI oder ECE.
Die Schweizer Investment-Gesellschaft Luximo hatte Ende 2006 das Behnisch-Haus und die Werkkunstschule (WKS) erworben. Die Stadt war den Schweizern dabei in der Frage der Parkplätze und durch die Anmietung von Räumen im Behnisch-Haus (Schulverwaltung) entgegengekommen. Dafür hatten sich die Investoren verpflichtet, eine Passage zum Ostwall zu errichten und die WKS einer neuen Nutzung zuzuführen. Doch passiert ist seitdem nichts.
Wichtig, so Fabel, sei jetzt dass man eine vernünftige Größe und eine ansprechende und offene Gestaltung für ein Einkaufszentrum hinbekommt. Das Objekt dürfe nicht größer als die Empfehlung des Einkaufsgutachtens ausfallen und müsse eine Form aufweisen, die sich nicht nach außen abschottet. Eine solche Lösung könne er sich mit oder ohne Horten-Haus vorstellen, so Fabel.
In diesem Zusammenhang will Fabel auch die Umgestaltung der Haltestelle Rheinstraße am Ostwall durchziehen. „Wir haben so lange darüber diskutiert, wir müssen das jetzt zu Ende bringen“, sagt er mit Blick auf den Umbau, der von der SPD mit Blick auf die Kosten und die Verkehrsbelastung in Frage gestellt wird.
Der Ostwall hat für ihn Vorrang vor dem Theaterplatz, zumal man für eine Lösung dort einen Investor bräuchte. Sonst sei eine Verbesserung oder ein Abriss des Seidenweberhauses nicht machbar, ist der CDU-Politiker überzeugt.
Zu Beginn ihres Engagements in Krefeld war bei Luximo von einer großen Lösung die Rede. Relativ schnell war klar, dass es bei den drei von den Schweizern angekauften Häusern am Ostwall bleiben würde. Dann wurden Pläne für die kleine Lösung vorgelegt. 20 Millionen wollten die Schweizer in die Hand nehmen. Doch erst als die Stadt Druck machte, wurden ein Bauantrag eingereicht und ein Plan auch für den Umbau der WKS vorgelegt. Der Krefelder Künstler Will Cassel lieferte den Entwurf für die Fassadengestaltung.
Vor genau einem Jahr wurde dann offiziell, was man schon lange gemunkelt hatte: Luximo hatte den Spaß an dem Krefelder Projekt verloren, wollte aussteigen.
Die Schweizer boten der Stadt die WKS zum Rückkauf an. Und auch die drei Häuser am Ostwall wollten sie für 3,2 Millionen Euro loswerden. Seitdem laufen die Verhandlungen seitens der Wohnstätte, denn von Anfang an war klar, dass die Stadt den Preis nicht akzeptieren würde.
Nun ist man offensichtlich auf einem Niveau gelandet, das verträglich scheint. Verhandelt würden jetzt nur noch Details, hieß es.