Philadelphiastraße: Umbau erst 2018?

Bürgerverein beklagt katastrophale Situation und fordert schnelle Abhilfe.

Auf der Philadelphiastraße ist immer viel los.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Hans-Günter Nichts hat seinem Unmut in der Ratssitzung am Donnerstagabend Luft gemacht: „Das ist eine reine Katastrophe“. Der Vorsitzende des Bürgervereins Schinkenplatz erinnerte die Ratsmitglieder an ihr Versprechen, die Philadelphiastraße gleich nach Fertigstellung des Ostwalls umzubauen.

Doch daraus wird vorerst nichts, wie Planungsdezernent Martin Linne nochmals deutlich machte. Denn mittlerweile steht die Stadt im Nothaushalt, für einen Umbau gibt es kein Geld.

Deshalb sei die Stadt auf Fördermittel angewiesen, die sie frühestens Mitte 2015 beantragen kann — wenn bis dahin die Detailplanung fertig ist. Wenn dann die Zusage kommen sollte, müssten zunächst Ausschreibung und Vergabe erfolgen. „Bis der Umbau fertig ist, reden wir also von dreieinhalb bis vier Jahren“, sagte Linne.

Ähnlich hatte er auch imFrühjahr schon die Erwartungen gedämpft, dennoch war die Enttäuschung nicht nur beim Bürgerverein groß: „Wir warten schon seit über 30 Jahren darauf!“, sagte Nichts.

Auch die Politiker kritisierten das Vorgehen, erinnerten an den Grundsatzbeschluss und forderten die Verwaltung auf, mit den Plänen zügig zu beginnen. „Wenn Sie das in Frage stellen, zerstören Sie das Vertrauen der Bürger in die Verwaltung“, sagte FDP-Chef Joachim C. Heitmann. Jürgen Wettingfeld (CDU) sprach von der Priorität des Vorhabens: „Wie das haushaltspolitisch geht, müssen wir bei den Beratungen klären.“

Dass der Zustand der Straße für die rund 300 dort lebenden Haushalte eine Zumutung ist, darüber ist man sich schon lange einig: Lärm und Abgase durch den Verkehr, der sich durch die Baustelle Ostwall nochmals vervielfacht hat, schlechter Zustand der Straße, wenig Grün, kaum Stellflächen.

Das soll mit dem Umbau für rund 6,2 Millionen Euro anders werden. Die bisherige Grobplanung sieht mehr Bäume, Fahrradstreifen und neue Laternen vor.