Öffentliche Ordnung Polizei stopft Löcher beim Ordnungsdienst
Personelle Engpässe im Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) sorgen immer wieder für Probleme.
Krefeld. Am 18. Juli führen Polizei und Ordnungsdienst zusammen eine ihrer regelmäßigen Kontrollen auf dem Theaterplatz durch. 39 Personen werden angetroffen, sechs Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz gestellt. Vier Stunden sind die Polizeibeamten zusammen mit ihren Kollegen vom Fachbereich Ordnung unterwegs. Was nach einer engen Kooperation aussieht, soll es nach WZ-Informationen hinter den Kulissen längst keine mehr sein.
Personelle Engpässe beim Kommunalen Ordnungsdienst sollen im vergangenen Jahr dafür gesorgt haben, dass ein großer Teil der Ordnungsdienstaufgaben auch an der Polizei hängen bleibt. Nicht ohne Folgen. Gerade an den generell arbeitsreichen Wochenenden muss die Polizei in Krefeld auch immer wieder zu gewöhnlichen Ruhestörungen ausrücken. Eine Aufgabe, die samstags bis 23 Uhr eigentlich dem Ordnungsdienst zufällt, der nur bei entsprechenden Gefahrensituation vor Ort die Polizei verständigt. Obwohl derzeit elf von zwölf Stellen beim KOD besetzt sind, soll es aufgrund von Krankheit und Urlaub immer wieder zu personellen Engpässen kommen, die wiederum von der Polizei ausgeglichen werden müssen.
Vor rund zwei Wochen wurde die Zusammenarbeit zwischen Polizei und KOD deshalb auf Wunsch der Polizei in der Sitzung des Polizeibeirates thematisiert. Die Ordnungshüter hoffen, dass die Personalstellen beim KOD in Zukunft aufgestockt werden und die Ordnungsbehörde damit ihren originären Aufgaben wieder nachgehen können.
Polizeipräsident Rainer Furth soll für die Teilnahme an der Beratungsveranstaltung sogar extra seinen Urlaub unterbrochen haben. Weil aber Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian krankheitsbedingt nicht an der Sitzung habe teilnehmen können, soll die Diskussion bereits nach 20 Minuten sehr zum Unmut der Polizei beendet worden sein. Die Ordnungshüter wollen sich offiziell nicht zu möglichen Problemen bei der Zusammenarbeit mit dem Ordnungsdienst äußern. Polizeisprecherin Karin Kretzer verweist darauf, dass Inhalte aus Polizeibeiratssitzungen öffentlich nicht kommentiert würden.
Vonseiten der Stadt heißt es: „Der KOD arbeitet eng mit der Polizei zusammen.“ Ein fortlaufender fachlicher Austausch mit der Polizei würde dazu beitragen, der (gemeinsamen) Aufgabenstellung zur öffentlichen Sicherheit und Ordnung besser gerecht werden zu können. Offizielle Beschwerden von der Polizei über die hohe Anzahl an übernommen Aufgaben vom KOD würde es nicht geben, sagt Stadtsprecher Manuel Kölker.
Doch auch wenn die Verantwortlichen es öffentlich nicht sagen wollen, der Kommunale Ordnungsdienst bleibt ein Sorgenkind der Verwaltung. Nachdem im Herbst vergangenen Jahres nur vier von zwölf Stellen beim KOD besetzt waren, verlief das Einstellungsverfahren äußerst zäh. Um die freien Stellen nachzubesetzen, soll es innerhalb der Verwaltung unter anderem innerhalb Versetzungen gegeben haben. Und das, obwohl der Kommunale Ordnungsdienst für viele Verwaltungsmitarbeiter keine lohnende Adresse mehr zu sein scheint.
Kritik soll es unter anderem auch an der Ausstattung des Kommunalen Ordnungsdienstes geben. Die Stadt erklärt ausweichend: „Eine angemessene Personal- und Sachausstattung stellt sicher, dass der KOD in der Lage ist, den hohen Erwartungen aus Bürgerschaft und Politik gerecht zu werden“, erklärt Kölker. Hierzu würde eine fortlaufende Dokumentation geführt. Wie gut oder schlecht der KOD in Krefeld derzeit in Sachen Material ausgestattet ist, bleibt offen.