Krefeld Protest gegen Abschiebung von Familie Harb
Initiative wendet sich gegen die drohende Abschiebung von Nawal Harb und ihren mittlerweile volljährigen Kindern.
Krefeld. Es ist seit vielen Jahren eine gute Tradition, dass der Rat der Stadt den Preis für bürgerschaftliche Selbsthilfe an verdiente Krefelder Ehrenamtler verleiht. Am Donnerstag ist es wieder soweit, mehrere Initiativen, darunter die Krefelder Familienhilfe, werden ausgezeichnet.
Dies haben Werner Fleuren und Christoph von der Beek zum Anlass genommen, daran zu erinnern, dass Nawal Harb im Jahr 2002 ebenfalls zu den Geehrten gehörte. Ihre mittlerweile 18-jährige Tochter Marua war sogar mit auf dem Pressefoto. Am Donnerstag drohe der Frau von Adnan Harb und den mittlerweile erwachsenen Kindern die Abschiebung.
Nawal Harb war damals für ihr Engagement im Stadtteilprojekt Weidenbruchweg in Linn ausgezeichnet worden. Der sogenannte Treff 87 in kirchlicher Trägerschaft erhielt den Preis, weil er den einzigen Anlaufpunkt in dem Gebiet darstellte: Frau Harb, so Fleuren und von der Beek, gehörte zum Anfangskreis der ehrenamtlich Engagierten.
Nun drohe ihr und den drei Kindern die Abschiebung, nachdem ihr Mann Adnan bereits vor einem halben Jahr in die Türkei abgeschoben worden war. Dies ist aus Sicht der beiden, die sich mit einem Brief an die WZ gewandt haben, unmenschlich, da es sich um eine Frau handele, die in die Gesellschaft eingebunden sei und die mit dem Preis eine Anerkennung für ihr gesellschaftliches Engagement erhalten habe.
„Sie scheint unserer Meinung nach integriert in unser Land. Hier stimmt etwas nicht“, schreiben Fleuren und von der Beek und protestieren gegen die Absicht, die Familie abzuschieben.