Verkehr Radtour zeigt Unfallrisiken

57 Senioren haben sich 2016 im Straßenverkehr verletzt. Vor allem stark befahrene Routen sind für Radler gefährlich.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Kaum ist das rot-weiße Flatterband auf dem Dionysiusplatz durchschnitten, schwingen sich 21 Senioren und fünf Polizeibeamte in den Sattel — und los geht‘s zu einer informativen Rundfahrt durch die Innenstadt. „Auf die Rente, fertig, los!“, heißt die Aktion, mit der das polizeiliche Senioren-Präventionsprogramm in die vierte Saison startet.

Der Frühlingsbeginn lockt zahlreiche Fahrradfahrer auf die Straßen, darunter viele ältere Menschen. Im vergangenen Jahr wurden 57 Senioren im Straßenverkehr verletzt.

Darum wird Vorbeugung großgeschrieben. Polizei-Hauptkommissarin Manuela Letzelter ist für die Verkehrsunfall-Prävention bei Senioren zuständig. Sie erklärt: „Der Straßenverkehr ist komplexer geworden, es hat sich viel geändert. Wir wollen die älteren Menschen nicht mit erhobenem Zeigefinger begleiten, sondern dazu anregen, über Verkehrssituationen und ihre eigene Fahrweise nachzudenken. Wir zeigen den Teilnehmern Gefahren im Straßenverkehr auf und fahren mit ihnen alternative Routen.“

Heutzutage blieben die Senioren länger mobil, erzählt sie weiter. „Oft steigen sie vom Auto aufs Fahrrad um. Dabei gibt es einiges zu beachten. So wird es noch eine ,Tote-Winkel-Aktion‘ geben und Tipps für die dunkle Jahreszeit.“ Beispielsweise wird aufgeklärt, was zu tun ist, damit sich die Radler im Winter — etwa durch Reflektoren — im Verkehr sichtbar machen.

Die Polizei arbeitet in Kooperation mit der Verkehrswacht und der Volksbank Krefeld. Karin Meincke, Bürgermeisterin und Schirmherrin der Aktion, die auch Vorsitzende des Vereins Sport für betagte Bürger ist, meint, es sei gut „dass den Teilnehmern Routen durch die Stadt gezeigt werden, die nicht so stark befahren sind, die sie sich als Alternative durch die Stadt aussuchen können, um auf zwei Rädern sicher ans Ziel zu kommen“.

Roswitha Hilbertz ist an diesem Nachmittag dabei. Die 71-Jährige will sich informieren. „Ich fahre oft mit dem Fahrrad in die Stadt. Ich will jetzt von der Polizei erfahren, wie sicher ich mich im Verkehr bewege und ob ich es richtig mache.“

Auch der Verein Sport für betagte Bürger ist mit einer großen Gruppe dabei. Wanderführerin Roswita Köpke freut sich über die große Teilnehmerzahl. Und dann geht es los zu markanten Punkten wie beispielsweise der Dreikönigenstraße, wo es einmal einen tragischen Unfall mit tödlichem Ausgang gegeben hat und den Kreisverkehren an Gutenbergstraße und Kempener Allee.