Rheinstraße soll zur 1a-Lage werden

Die Standortgemeinschaft für eine „Lebendige Innenstadt“ sucht Wege für die Finanzierung.

In den knapp fünf Jahren ihres Bestehens hat die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) „Lebendige Innenstadt Krefeld“ fast 300 000 Euro für standort-aufwertende Maßnahmen ausgegeben. Dazu gehören die Hängekübel an der Königstraße, große Fotos am Stadtbad, Verweil-Inseln vor einigen Geschäften oder die Ganzjahres-Beleuchtung des Dionysiusplatzes. Das Geld kommt zu 50 Prozent aus privater Hand. Der Rest stammt aus einem Verfügungsfonds mit Geld von Stadt und Land.

„Das Geld ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein — bei den Problemen in der City“, urteilt ISG-Vorsitzender Christoph Borgmann bei der ISG-Jahreshauptversammlung. Nach der Königstraße soll nun die Rheinstraße zwischen Ostwall und Dionysiusplatz von der 1b- zur 1a-Lage aufgewertet werden. „Dazu brauchten wir am besten einen ,Macher‘, einen Sprecher der Rheinstraße, wie es damals der mittlerweile verstorbene Helmut Bauer für die Königstraße war.“

Das Stadtplaner-Konzept von Junker und Kruse ist die Grundlage für die gestalterische Aufwertung mit Bänken, Grün und Licht und beispielsweise einheitlichen Farben bei den Sonnenschirmen. Ganz wichtig ist: Es soll dort für mehr Sicherheit und Sauberkeit gesorgt und die Baulücken geschlossen werden. Auch die Themen Fußgängerzone und Parksituation werden Themen sein. Die kalkulierten Kosten liegen zwischen 500 000 und 700 000 Euro.

In einem so genannten Evaluierungsprozess hat der frühere Stadtumbaukoordinator Eckhard Lüdecke bei den Eigentümern der Immobilien an der Rheinstraße zwischen Ostwall und Dionysiuskirche für die ISG eine Befragung organisiert, um zu erfahren, ob eine gesetzliche ISG möglich ist. Sie soll feste Geldbeträge nach einem Finanzierungsplan in den großen Topf der Gemeinschaft bringen.

„Im genannten Rheinstraßen-Abschnitt gibt es 42 Eigentümer. Es bestehen Zusagen von 13 Inhabern, die sich an einer gesetzlichen ISG zu beteiligen würden“, berichtet Lüdecke. Für 18 sei der Plan in Ordnung, jedoch mit Einschränkungen. Fünf sagten ab und sechs Eigentümer signalisierten kein Interesse an Gesprächen. Bei den Unterhaltungen äußerten die Befragten, dass sie Fortschritte beim Thema Seidenweberhaus und Et Bröckske wünschen. „Die Absage von Peek & Cloppenburg hat großes Bedauern ausgelöst. Sie wünschen sich einen roten Faden der Maßnahmen in der City mit einer strukturierten Außengastronomie, Parken und mehr Präsenz des Kommunalen Ordnungsdienstes“, erzählt Lüdecke.

ISG-Vorsitzender Christoph Borgmann schränkt ein: „Die Einrichtung einer gesetzlichen ISG ist nicht so einfach: Es muss jetzt eine erneute Befragung folgen. Ein Finanzierungsplan muss her, ebenso wie eine Satzung, die der Rat beschließen muss. Dann unterrichtet die Gemeinde alle Grundeigentümer, die einen Monat Widerspruchsrecht besitzen. Die Ablehnungsquote liegt bei 33 Prozent.“ Wichtig: Wer sich nicht dagegen ausspricht, ist dafür. Danach wird das offizielle Gründungsverfahren eingeleitet.